Politik

"Krieg" zwischen Sarkozys Erben UMP ist ein Schlachtfeld

Der Streit zwischen Jean-François Copé (links) und François Fillon geht in die nächste Runde.

Der Streit zwischen Jean-François Copé (links) und François Fillon geht in die nächste Runde.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bei Frankreichs Konservativen tobt ein Streit um den künftigen Parteichef. Die beiden Spitzenpolitiker Fillon und Copé erklären sich zum Sieger der Wahl. Ihre Partei UMP war noch nie so gespalten. Die Basis ist des Streits überdrüssig. Zwei Drittel wünschen sich, dass Nicolas Sarkozy bei der Präsidentenwahl 2017 wieder antritt.

Der Kampf  um das Amt des Chefs der französischen Konservativen geht weiter: Ex-Premierminister François Fillon und der langjährige UMP-Generalsekretär Jean-François Copé haben sich beide zu Siegern der Wahl zum neuen Parteichef erklärt. Der 48-jährige Copé hatte zuerst den Sieg für sein Lager verkündet.

Nicolas Sarkozy hat ein zerstrittene Partei hinterlassen.

Nicolas Sarkozy hat ein zerstrittene Partei hinterlassen.

(Foto: REUTERS)

Kurz danach verkündete der 58-jährige Fillon, er habe das Rennen mit 224 Stimmen Vorsprung gewonnen. "Ich werde den UMP-Mitgliedern nicht ihren Sieg stehlen lassen", erklärte er. Dabei räumte er jedoch ein, dass das Ergebnis noch von der internen Wahlkommission der Partei bestätigt werden müsse. Er werde mit Gelassenheit auf die Ergebnisse warten.

Im Lager von Fillon sprach man von einem medienwirksamen Putsch. Beide Lager warfen sich Unregelmäßigkeiten bei der Wahl vor. Zur Wahl des neuen Chefs der Konservativen waren am Sonntag rund 300.000 Mitglieder aufgerufen.

Copé soll nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP seinen Rivalen angerufen haben. Das Gespräch soll kurz gewesen sein. Copé habe Fillon erklärt, er hätte mit 1000 Stimmen Vorsprung gewonnen.

Rufe nach Sarkozy werden lauter

Fillon und Copé liefern sich seit Wochen schon erbitterte Lagerkämpfe. Denn bei der Wahl geht es nicht zuletzt auch um die Nachfolge von als Spitzenkandidat für die Präsidentenwahl 2017. Der Sieger hat große Chancen, den sozialistischen Staatspräsidenten François Hollande in fünf Jahren herauszufordern - außer Sarkozy würde sich wieder zurückmelden. Rund 64 Prozent der UMP-Anhänger wünschen sich, dass Sarkozy 2017 erneut für das höchste Staatsamt antritt.

Das Duell zwischen Fillon und Copé hat die UMP in ein Schlachtfeld verwandelt. Eine der wichtigsten Aufgaben des neuen auf drei Jahre gewählten Vorsitzenden wird es sein, die Partei wieder zu einen: Gleich ob der Chef der angriffslustige und weiter rechts stehende Copé sein wird oder der moderate Fillon.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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