Politik

Verbrechen der Terrormiliz IS UN beginnen mit Tätersuche

Gruppen wie die Jesiden werden vom IS vertrieben oder gleich umgebracht.

Gruppen wie die Jesiden werden vom IS vertrieben oder gleich umgebracht.

(Foto: REUTERS)

Massenhinrichtungen, Vergewaltigungen, Versklavung - die Verbrechen radikaler Islamisten im Irak sollen nach dem Willen des UN-Menschenrechtsrates nicht ungestraft bleiben.

Der UN-Menschenrechtsrat hat die Verbrechen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak scharf verurteilt. Bei einer Sondersitzung nahmen die 47 Mitgliedsstaaten in Genf eine Resolution im Konsens an, mit der die strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen für Gräueltaten gefordert wird. Die gezielte Verfolgung religiöser und ethnischer Minderheiten durch IS-Milizen stellt nach Einschätzung der UN ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar.

Dem Menschrechtsrat vorliegenden Berichten zufolge hätten IS-Kämpfe Taten verübt, "deren Ausmaß an Unmenschlichkeit unvorstellbar ist", sagte die stellvertretende UN-Menschenrechtskommissarin Flavia Pansieri. Dazu gehörten Morde, Zwangskonversionen, Entführungen, Versklavung, Folter und systematische Verfolgung aus religiösen oder ethnischen Gründen.

Kinder würden durch die Dschihadisten zwangsrekrutiert und als Kanonenfutter an die Front geschickt, andere zur Blutspende für verletzte IS-Kämpfer gezwungen. Der Menschenrechtsrat beschloss die Entsendung von Experten in den Irak, die Beweise für die Gewaltakte der IS-Miliz für Strafverfahren sammeln sollen.

Taten sind Kriegsverbrechen

All jene, die für die Verletzung von Menschenrechten verantwortlich seien, müssten zur Verantwortung gezogen werden, forderte auch der deutsche UN-Botschafter in Genf, Joachim Rücker. In der Resolution wird auch die irakische Regierung aufgefordert, bei der Bekämpfung der IS-Miliz das Humanitäre Völkerrecht zu respektieren. Mögliche Kriegsverbrechen der Armee und ihrer Unterstützer müssten ebenfalls aufgeklärt werden.

Der radikalsunnitische IS hatte seit Anfang Juni große Gebiete im Irak erobert. Hunderttausende Iraker wurden in die Flucht getrieben, Angehörige von Minderheiten gezielt verfolgt.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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