Politik

Palästinenser appellieren UN sollen eingreifen

Angesichts der fortgesetzten israelischen Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen haben palästinensische Diplomaten in New York ein Eingreifen des Sicherheitsrats gefordert. Das Gremium solle einen sofortigen Waffenstillstand verlangen. Das höchste UN-Gremium solle außerdem internationale Beobachter in das Gebiet entsenden, verlangte der Palästinenservertreter bei den Vereinten Nationen in New York, Riyad Mansour.

Der Sicherheitsrat sollte auch Israels "skandalöse und illegale Aktion" verurteilen, sagte Mansour unter Bezug auf die Verhaftung von 30 Hamas-Angehörigen am Donnerstag.

Attacke nahe Hanijas Haus

Israel beschoss unterdessen erneut Ziele im Gazastreifen. Eine Rakete sei in der Nähe der Büros des palästinensischen Ministerpräsidenten Ismail Hanija eingeschlagen. Das israelische Militär erklärte, das Gebäude sei von Hanijas Hamas genutzt worden. Laut Palästinensern war es ein Wachhaus für Hanijas Sicherheitskräfte. Palästinensische Rettungskräfte sagten, mindestens acht Menschen seien bei insgesamt sechs Angriffen verletzt worden. Ein Palästinenser sei durch ein Panzergeschoss in der Nähe des Sicherheitszauns getötet worden.

In Nablus im Westjordanland kam es bei einer Verhaftungsaktion zu einem Feuergefecht zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten. Nach Angaben des israelischen Militärrundfunks wurde ein Palästinenser dabei getötet.

US-Regierung ist besorgt

Die US-Regierung äußerte sich nach der Festnahme der Hamas-Politiker besorgt. Zwar respektiere man die Absicht Israels, sich selbst zu verteidigen, sagte der stellvertretende US-Außenamtssprecher Tom Casey in Washington. Die israelische Regierung müsse jedoch "die Konsequenzen ihres Handelns in Betracht ziehen, einschließlich der Auswirkungen auf den Dialog, den wir gerne sehen würden". Die Festnahme gewählter Mitglieder von Palästinenser-Regierung und -Parlament löse "besondere Besorgnis" aus, betonte Casey.

Unter den Gefangenen sind nach palästinensischen Angaben Bildungsminister Nasser al-Schaer, mehrere Abgeordnete sowie die Bürgermeister von Nablus, Kalkilia und einigen Kleinstädten. Eine israelische Armeesprecherin erklärte, Hintergrund der Maßnahme sei, dass Hamas ihre "Terror-Infrastruktur" vom Gazastreifen ins Westjordanland kopiere und Regierungseinrichtungen zur Unterstützung von Anschlägen auf Israel missbrauche.

Quelle: ntv.de

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