Absage an Holocaust-Leugner UN warnen vor Wiederholung
26.01.2007, 18:49 UhrMit einem als "historisch" gerühmten Beschluss hat die UN-Vollversammlung allen Leugnern des Holocausts eine klare Absage erteilt. Das Gremium der 192 UN-Mitgliedsstaaten sprach sich dafür aus, die Erinnerung an den Holocaust wach zu halten und somit neuen Völkermorden vorzubeugen. In einer per Konsens verabschiedeten Resolution warnte das Gremium, dass das Leugnen der geschichtlichen Fakten die Gefahr berge, dass sich jene grauenhaften Taten wiederholen können. Die Beschlussvorlage war von den USA und Dutzenden Ländern, darunter auch Deutschland, eingebracht worden. Der Iran kritisierte als einziges Land die Initiative.
Der iranische Diplomat Hossein Ghariei begründete die Ablehnung seines Landes damit, dass die Resolution nur den Holocaust verurteile, nicht aber andere Genozide wie die Atombomben auf Hiroschima und Nagasaki, die Massaker an den Tutsi in Ruanda und die Verbrechen gegen die Palästinenser. Venezuela befürwortete die Resolution, mahnte aber, "die Hunderttausende unschuldiger Iraker" nicht zu vergessen, die "der Invasion ihres Landes zum Opfer gefallen" seien.
Deutschlands UN-Botschafter Thomas Matussek sprach im Namen der EU. Er lobte die Resolution als Beweis dafür, dass die Welt bereit sei, ihre "Verantwortung im Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz" zu schultern. "Die erste und wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass wir der Wahrheit ins Gesicht sehen ", sagte Matussek. Der amerikanische UN-Botschafter Alejandro Daniel Wolff sprach von einer "historischen Resolution", die ein für alle Mal klar mache, dass ein Leugnen des Holocaust, der Ermordung der Juden in der Zeit des Nationalsozialismus, "nicht akzeptabel" ist.
Die US-Initiative folgte einer vom iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad einberufenen Holocaust-Konferenz im Dezember in Teheran, bei der der Holocaust verschiedentlich als Lüge dargestellt und der Mord an sechs Millionen Juden in Frage gestellt worden war. Die Resolution setzt sich auch für Bildungs- und Aufklärungskampagnen ein, "die jedem Versuch entgegenwirken sollen, den Holocaust zu leugnen oder herunterzuspielen".
Quelle: ntv.de