Politik

Kampf gegen Hunger UN werben Milliarden ein

Trotz der Finanzkrise haben die Vereinten Nationen rund 16 Milliarden Dollar (11 Milliarden Euro) zusätzlich für den Kampf gegen Hunger und Armut eingeworben. Bei einem Gipfeltreffen in New York sagten Spitzenvertreter aus Politik und Wirtschaft das Geld am Donnerstag für verschiedene Entwicklungsprojekte zu. Die angebotene Hilfe übertreffe die höchsten Erwartungen, erklärte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. "Wir haben eine breite Koalition für den Wechsel zustande gebracht."

Der Spitzendiplomat hatte den Armutsgipfel am Rande der UN-Vollversammlung einberufen, weil der von der Weltgemeinschaft zugesagte Kampf für eine Halbierung des Hungers in der Welt bis zum Jahr 2015 nur schleppend vorangeht.

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) kritisierte vor allem den Nachholbedarf im Gesundheitsbereich. "Bei unserem bisherigen Tempo erreichen wir die Ziele zur Kinder- und Müttersterblichkeit erst 2050", erklärte sie. "Solange dürfen wir nicht warten, denn solange sterben Kinder und Mütter."



Drei-Milliarden-Dollar-Programm

Zu den größten Hilfszusagen gehört ein Drei-Milliarden-Dollar -Programm zur Bekämpfung der Malaria, das mehr als 4 Millionen Menschen vor einem Tod durch die Tropenkrankheit bewahren soll. 4,5 Milliarden Dollar sind für Bildungsprojekte vorgesehen, um die Zahl der Kinder ohne Schulbildung zu senken. Mit 2 Milliarden Dollar soll der anhaltenden Lebensmittelkrise begegnet werden.

"Diese Verpflichtungen sind um so bemerkenswerter, weil sie trotz des Rückschlags durch die Finanzkrise gemacht wurden", sagte Ban. Der britische Premier Gordon Brown, Mitorganisator des Gipfels, erklärte: "Die Zusagen zeigen der Welt: Angesichts wirtschaftlicher Krisen müssen wir mehr und nicht weniger tun, um den Ärmsten dieser Welt zu helfen."

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) warb in einem Sonderforum zur Umweltpolitik für ein weltweit koordiniertes Vorgehen gegen den Klimawandel. Er verwies darauf, dass Deutschland im kommenden Jahr seinen Etat für die Entwicklungszusammenarbeit um 1,2 Milliarden Dollar aufstocken will.



Gates zuversichtlich

An der Konferenz nahmen auch Microsoft-Gründer Bill Gates und der Milliardärssohn Howard Buffett teil, die mit ihren Stiftungen unter anderem ein Agrarprojekt für 350 000 arme Bauern fördern. Gates zeigte sich überzeugt, dass ein Erfolg der Millienniumsziele das Wirtschaftswachstum in den Entwicklungsländern ankurbeln wird.

Die UN-Mitgliedsländer hatten sich vor acht Jahren auf acht ehrgeizige Entwicklungsziele verständigt. Danach ist zugesagt, bis zum Jahr 2015 Hunger und Armut in der Welt zu halbieren. Die Kinder- und Müttersterblichkeit soll drastisch gesenkt werden.

Quelle: ntv.de

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