Politik

Alte Munition für Afghanistan US-Firma am Pranger

Die US-Streitkräfte haben nach einem Bericht der "New York Times" die Zusammenarbeit mit einem Waffenhändler aufgekündigt, der alte Munition nach Afghanistan geliefert hat. Das Vertragsvolumen habe etwa 300 Millionen Dollar (rund 190 Millionen Euro) betragen. Das Unternehmen mit dem Namen AEY Inc. sei einer der Hauptlieferanten von Munition für die afghanische Armee und Polizei gewesen, schrieb das Blatt.

Teile der Munition, die AEY Inc. aus Lagerbeständen ehemaliger Warschauer-Pakt-Staaten zusammengekauft hatte, waren bereits zur Vernichtung durch die NATO oder US-Stellen vorgesehen, da sie unzuverlässig und veraltet waren. Amerikanische und afghanische Kommandeure hätten sich über die Qualität der Munition beklagt, berichtet die "New York Times".

Die afghanischen Sicherheitskräfte sind noch weitgehend mit Waffen aus sowjetischer Produktion ausgerüstet. Seit 2006, als die Kämpfe in Afghanistan gegen das Terrornetz El Kaida und die radikal-islamischen Taliban an Intensität zugenommen haben, hängt das afghanische Militär immer mehr von US-Lieferungen ab. Die USA schalteten in den Waffenhandel zunehmend private Firmen ein. In diesem Zusammenhang trat auch die Firma AEY auf den Plan.

Der stellvertretende Chef des Unternehmens, ein 22 Jahre alter früherer Masseur, bestritt in einem Telefoninterview Ende vergangenen Jahres jegliches Fehlverhalten. Einige der Mittelsmänner und der Strohfirmen, die für AEY Inc. arbeiteten, standen auf einer US- Regierungsliste über verdächtige illegale Waffenhändler.

Quelle: ntv.de

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