Politik

6.000 Gefangene freilassen US-Hilfe für Regierung im Irak

Die US-Truppen wollen im Irak angeblich demnächst 6.000 Gefangene freilassen, um damit die politischen Gegner von Ministerpräsident Nuri al-Maliki zu besänftigen. Ein Mitglied der Irakischen Konsensfront erklärte in Bagdad: "Zwischen der Konsensfront und der amerikanischen Seite wurde kürzlich die Freilassung von etwa 6000 der insgesamt 30.000 Gefangenen beschlossen, die in verschiedenen Haftanstalten (der US-Armee) einsitzen."

Die Konsensfront, die größte Fraktion der Sunniten im Parlament, hatte sich Anfang August aus der Regierung zurückgezogen, unter anderem weil die Regierung und die US-Truppen ihrer Forderung nach Freilassung "Tausender Unschuldiger" aus den Gefängnissen nicht nachgekommen waren. US-Präsident George W. Bush reklamierte in seiner wöchentlichen Rundfunkansprache zum zweiten Mal innerhalb einer Woche Erfolge im Irak. Die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass sich die Bedingungen ändern könnten. Die Militärstrategie werde aber nicht über Nacht Erfolg bringen, sagte er. Seit Januar hätten die US-Streitkräfte jeden Monat mehr als 1.500 Mitglieder des Terror-Netzwerkes El Kaida oder Aufständische gefangen genommen oder getötet.

In der 100 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen Ortschaft Dscharf al-Sachr wurden bei einem Gefecht zwischen sunnitischen Terroristen der El-Kaida und Kämpfern der sunnitischen Aufständischen-Gruppe Islamische Armee neun Aufständische getötet. Das berichtete ein Sprecher der irakischen Streitkräfte. Wie viele El-Kaida-Terroristen ums Leben gekommen seien, konnte er nicht sagen. In den vorwiegend von Sunniten bewohnten Ortschaften kommt es immer häufiger zu Kämpfen zwischen El-Kaida-Terroristen, unter denen auch ausländische Muslime sind, und irakischen Aufständischen.

Bei Anschlägen kamen im Irak rund 15 Menschen ums Leben. In einigen südlichen Vororten von Bagdad herrschte teilweise Ausgangssperre, um Angriffe auf Schiiten zu verhindern, die sich in diesen Tagen auf den Weg zu einer Wallfahrt in die zentralirakische Pilgerstadt Kerbela machen. In Bagdads nördlichem Vorort Kadhimija starben sieben Menschen, als ein mit Sprengstoff beladener Wagen nahe des schiitischen Schreins des Imams Mussa al-Kadhim explodierte. Laut Polizeiangaben wurden 30 Menschen verletzt.

Durch einen irrtümlichen Angriff von vier US-Hubschraubern auf eine Polizeistation in der nordöstlichen Stadt Khanaqin kamen nach Angaben aus Polizeikreisen vier irakische Polizisten ums Leben. Acht Sicherheitsleute seien verletzt worden.

Die US-Armee berichtete, in Chan Bani Saad seien sieben irakische Zivilisten entkommen, die von Extremisten entführt und gefoltert worden seien. Die Soldaten hätten anschließend drei der Entführer getötet und in dem Versteck der Terroristen acht Leichen gefunden. Die Opfer seien sowohl Sunniten als auch Schiiten gewesen.

US-Soldaten und irakische Streitkräfte töteten nach Angaben eines US-Militärsprechers bei einer Offensive gegen El-Kaida-Sympathisanten nördlich der Hauptstadt drei "Terroristen". 17 mutmaßliche Extremisten seien gefangen genommen worden, hieß es.

Quelle: ntv.de

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