Pentagon-Anordnung US-Marineverbände kampfbereit
28.12.2002, 00:00 UhrDas US-Verteidigungsministerium hat mehrere Marineverbände angewiesen, sich auf eine Beteiligung an einem möglichen Krieg in Irak vorzubereiten. Die Anordnung erging an zwei Kampfverbände mit jeweils einem Flugzeugträger und zwei Verbände mit Landungsschiffen, wie Beamte des Pentagons am Freitag in Washington mitteilten.
Die Schiffe der genannten Verbände sollen in die Lage versetzt werden, innerhalb von 96 Stunden nach einem bestimmten Termin in die Golfregion zu fahren. Welcher Termin dabei genannt wurde, wollten die Pentagon-Beamten nicht angeben.
Die Anordnung erging den Informationen aus dem Pentagon zufolge an den Verband mit dem Flugzeugträger "George Washington", der zur Atlantikflotte gehört. Aus der Pazifikflotte sind es entweder die zurzeit im australischen Perth liegende "Abraham Lincoln" oder die in Japan stationierte "Kitty Hawk". In der Golfregion befinden sich bereits der Flugzeugträger "Constellation" und das Landungsschiff `Nassau".
Lubbers warnt vor Irak-Krieg
Ein Krieg gegen Irak würde nach Ansicht von UN-Flüchtlingshochkommissar Ruud Lubbers eine humanitäre Katastrophe auslösen. Ein solcher Krieg hätte viele neue Flüchtlinge zur Folge, sagte Lubbers in einem BBC-Interview. Darüber hinaus würden möglicherweise viele Iraker von eingelagerten chemischen und biologischen Waffen getötet.
Vorrangige Pflicht sei es, dies zu verhindern. Nur wenn der irakische Staatschef Saddam Hussein die Inspektionen und deren Konsequenzen nicht befolge, "dann könnte das ein Grund für eine militärische Intervention sein", sagte Lubbers.
Die UN-Rüstungskontrolleure inspizierten unterdessen zum zweiten Mal eine Firma zur Herstellung von Geräten zur Chemikalienverarbeitung. Sie hat Verbindungen zur irakischen Armee. Ferner suchten die Inspektoren eine Spirituosenfabrik auf. Die UN-Experten hielten sich am Freitag seit genau einem Monat in Irak auf.
In Ankara führten ranghohe Vertreter der US-Regierung Gespräche mit Handels- und Finanzbeamten der türkischen Regierung. Zur Sprache kamen Maßnahmen zur Unterstützung der türkischen Wirtschaft im Fall eines Kriegs im benachbarten Irak. Ankara befürchtet negative Auswirkungen auf seine ohnehin angeschlagene Wirtschaft sowie einen Flüchtlingsstrom aus dem Nachbarland. Nach einem Bericht der Tageszeitung "Hürriyet" will die Regierung die USA um 28 Mrd. US-Dollar zum Schutz der türkischen Wirtschaft bitten.
Quelle: ntv.de