Journalisten im Irak erschossen US-Militär rechtfertigt Tötung
02.09.2005, 07:54 UhrDas US-Militär im Irak hat die Tötung eines Mitarbeiters der Nachrichtenagentur Reuters durch US-Soldaten gerechtfertigt.
Generalmajor Rick Lynch bezeichnete das Verhalten der Soldaten als "angemessen". Sie hatten einen Reuters-Tonassistent getötet und einen Kameramann verletzt, den sie anschließend drei Tage lang festhielten. Die Journalisten hätten sich verdächtig verhalten, sagte Lynch. Ihr Auto habe sich mit hoher Geschwindigkeit genähert, angehalten und dann sofort zurückgesetzt. Personen hätten sich herausgelehnt mit "etwas, das wie eine Waffe ausgesehen habe". "Als Ergebnis dessen wurde der Fahrer tatsächlich getötet und der Beifahrer durch Glassplitter verletzt." Die US-Soldaten hätten sich an ihre Befehle gehalten.
Reuters-Chefredakteur David Schlesinger wies jeden Versuch einer Rechtfertigung der Tötung des 35-jährigen Waleed Khaled zurück. "Allein die Idee, dass die Tötung eines Journalisten bei der Ausübung seiner Tätigkeit gerechtfertigt werden könnte, finde ich widerwärtig", sagte Schlesinger. Er forderte das US-Militär auf, die Ergebnisse seiner Untersuchung sobald als möglich zu veröffentlichen, damit Reuters entsprechend reagieren könne.
Lynch sagte, die Untersuchung des Vorfalls durch die US-Armee sei abgeschlossen. Ein Sprecher der Einheit, deren Soldaten auf die Reuters-Mitarbeiter geschossen haben, erklärte hingegen, der Bericht über den Zwischenfall sei noch nicht formell abgeschlossen und liege bisher nicht vor.
Quelle: ntv.de