Politik

Soldat hatte "Terrorplan" für Fort Hood US-Militär verhindert Anschlag

Soldaten auf dem Gelände von Fort Hood.

Soldaten auf dem Gelände von Fort Hood.

(Foto: dpa)

Im November erschoss ein US-Militärpsychiater im texanischen Fort Hood 13 Menschen. Nun nimmt die Polizei einen Soldaten fest, der ebenfalls einen Anschlag geplant haben soll. Demnach kaufte er größere Mengen Munition und Schießpulver.

Die Polizei in Texas hat nach eigenen Angaben einen Soldaten festgenommen, der einen Anschlag auf den Militärstützpunkt Fort Hood geplant haben soll. Aussagen des aus Texas stammenden Manns sowie weitere Indizien ließen darauf schließen, sagte der Polizeichef des Nachbarorts von Fort Hood, Dennis Baldwin.

Die Polizei habe den 21-jährigen Muslim gefasst, nachdem in seinem Motelzimmer Material zur Herstellung von Bomben gefunden worden sei, berichtete die "Washington Post". Der 21-Jährige bestreitet die Vorwürfe. Der Stützpunkt nahe der Ortschaft Killeen war bereits im November 2009 in die Schlagzeilen geraten: Damals hatte der muslimische Armeepsychiater Nidal Malik Hassan dort zwölf Soldaten sowie einen Zivilisten erschossen und weitere 42 Menschen verletzt.

"Ich würde es als einen Terrorplan einstufen", sagte Baldwin weiter. Laut dem Polizeichef von Killeen war der 21-Jährige bereits am Mittwoch in einem Motel in der Nähe des Militärstützpunkts festgenommen worden. Der entscheidende Hinweis kam demnach von einem Angestellten eines Waffenladens, bei dem der Verdächtige größere Mengen Munition und Schießpulver gekauft hatte - in demselben Geschäft soll damals auch Todesschütze Hassan seine Waffe erstanden haben.

Solidarität mit Hassan

Nach Angaben von Ermittlern wollte der nun festgenommene 21-Jährige in Soldaten-Treffpunkten nahe der Militärbasis zunächst Sprengsätze zur Explosion bringen und dann auf Menschen schießen. Im Verhör habe er angegeben, aus Solidarität mit Hassan zu handeln. Verbindungen zu ausländischen islamischen Extremisten seien bislang nicht festgestellt worden, hieß es weiter.

Der Soldat hatte am 4. Juli unerlaubt seinen Stützpunkt Fort Campbell im US-Staat Kentucky verlassen und war seitdem vermisst worden. In einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender Al Dschasira hatte er im vergangenen Jahr gesagt, dass er als Muslim nicht in Afghanistan eingesetzt werden wolle. Seitdem hatte er versucht, aus der Armee entlassen zu werden. Das Antragsverfahren wurde aber auf Eis gelegt, weil nach Armeeangaben auf seinem Computer kinderpornografisches Material entdeckt wurde.

Am 5. November 2009 hatte der US-Militärpsychiater Nidal Hasan in Fort Hood zwölf Soldaten und einen Zivilist erschossen sowie 32 weitere Menschen verletzt. Kurz nach der Tat wurde bekannt, dass Hasan mit dem radikalislamischen Prediger Anwar al Aulaqi in Kontakt gestanden hatte. Die Waffen kaufte er in demselben Landen, in dem sich jetzt auch der 21-Jährige für den mutmaßlichen Anschlag ausrüstete. Der Beginn von Hasans Prozess vor einem Militärgericht steht noch nicht fest. Im Falle einer Verurteilung muss er mit der Todesstrafe rechnen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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