Politik

Entführt in Afghanistan US-Reporter gelingt die Flucht

Nach sieben Monaten in der Gewalt der Taliban ist einem Reporter der "New York Times" die Flucht gelungen.

Archivbild von David Rohde, der 1995 aus dem Bosnien-Krieg wieder heimkehrte, wo er ebenfalls in Gefangenschaft geriet.

Archivbild von David Rohde, der 1995 aus dem Bosnien-Krieg wieder heimkehrte, wo er ebenfalls in Gefangenschaft geriet.

Gemeinsam mit einem afghanischen Kollegen entkam der zweifache Pulitzer-Preis-Träger David Rohde über eine Mauer des Gebäudes im pakistanischen Nord-Waziristan, in dem er festgehalten wurde, wie die Zeitung unter Berufung auf Rohdes Ehefrau berichtete. Die beiden Journalisten seien dann auf einen pakistanischen Soldaten gestoßen, der sie in ein Armee-Lager in Sicherheit gebracht habe. Am Samstag sei der 41-Jährige dann zum US-Militärstützpunkt im afghanischen Bagram geflogen worden. Rohde war am 10. November gemeinsam mit dem afghanischen Reporter Tahir Ludin und einem Fahrer außerhalb Kabuls verschleppt worden. Der Fahrer floh den Angaben zufolge aus unbekannten Gründen nicht mit den beiden Journalisten.

Taliban forderten Lösegeld und Geiselaustausch

Rohde und Ludin befanden sich vor der Entführung auf dem Weg zu einem örtlichen Taliban-Kommandeur, den Rohde für ein Buch interviewen wollte. Das Treffen mit dem Taliban-Führer war zuvor von Ludin vermittelt worden. Der "Washington Post" zufolge forderten die Entführer anfangs ein Lösegeld in Höhe von mehreren Millionen Dollar und die Freilassung gefangener Taliban-Rebellen. Die Botschaften in Kabul und Islamabad seien über die Entführung unterrichtet gewesen.

Zeitung verheimlichte Entführung

US-Außenminister Hillary Clinton erklärte, sie freue sich, dass Rohdes Leidenszeit zu Ende sei. Sie danke der pakistanischen und der afghanischen Regierung, für deren Hilfe bei der sicheren Rückkehr des Reporters. Zu Einzelheiten äußerte sie sich nicht. Auch der Chefredakteur der New York Times, Bill Keller, wollte sich zunächst nicht zu den Umständen der Flucht äußern. Seine Zeitung habe nicht von der Entführung berichtet, um das Leben ihres Mitarbeiters nicht zu gefährden. Keller betonte, dass kein Lösegeld gezahlt worden sei und weder inhaftierte Taliban noch andere Gefangene freigelassen worden seien.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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