Joe Biden lässt keinen Zweifel daran, wie angespannt das Verhältnis zwischen Wahington und Moskau ist. Der US-Vizepräsident vergleicht den russischen Präsidenten mit Adolf Hitler und Putins Regierung mit der Diktatur im Dritten Reich.

Nach langer Funkstille hat es einen direkten Draht zwischen Moskau und Washington gegeben. In ihrem ersten direkten Gespräch seit Februar erörterten Wladimir Putin und Barack Obama unter anderem die Lage im Ukraine-Konflikt. Dabei habe der US-Präsident eine unmissverständliche Forderung gestellt: Russland muss alle Soldaten und alle Waffen von ukrainischem Gebiet abziehen.

Nur wenige Stunden danach legte Obamas Vize-Präsident Joe Biden nach. Er verglich Putin mit Adolf Hitler und Putins Regierung mit der Diktatur im Dritten Reich. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, äußerte sich Biden vor einem Millionen-Publikum auf dem TV-Sender HBO folgendermaßen:

• "Der überwiegende Teil der russischen Bevölkerung hat keine Ahnung, dass Soldaten in der Ukraine sind. Sie glauben nicht, dass Putin aggressiv in der Ukraine vorgeht. Wenn Leichensäcke mit Körpern nach Russlands zurückkehren, haben wir gesehen, was passiert ist. Die Nachrichten wurden sofort unterdrückt. Jeder, der darüber sprach, wurde festgenommen."
• "Ich glaube nicht, dass man heute auf unbegrenzte Zeit vor Menschen verheimlichen kann, was wirklich geschieht. Sie werden verstehen, dass es einen Grund gibt, warum die internationale Gemeinschaft hinter den Sanktionen gegen Russland steht. Nicht nur wegen der Ukraine, sondern auch wegen der Dinge, die im Rest Europas geschehen werden, wenn wir unsere Augen verschließen."
• "Wenn Putin sagt: 'Wo auch immer Menschen sind, die russisch sprechen, habe ich eine Verpflichtung als russischer Führer, sie zu beschützen…" Er unterbricht und fragt den Moderator: "Kommt Ihnen das bekannt vor?" Die Antwort des Journalistes: "Nazi-Deutschland." Biden selbst will es nicht aussprechen, nickt aber.

Hillary Clinton hatte bereits Anfang März 2014 Putin mit Hitler verglichen. Die ehemalige Außenministerin hatte damals gesagt, er setze unter dem Vorwand, Russen schützen zu wollen, auf eine vertraute Taktik Hitlers aus den 30er Jahren. Der deutsche Diktator habe damals in Staaten wie der Tschechoslowakei und Rumänien mit demselben Vorwand eingegriffen. Anschließend relativierte die Politikerin, ihre inoffizielle Erklärung (sie war damals schon nicht mehr im Amt) ein wenig.