Kampf der Großspender Wo Obama und Co. ihr Geld bekommen
16.02.2012, 08:33 Uhr
Anhänger fotografieren Präsident Obama bei einer Spendensammel-Veranstaltung in Orlando.
(Foto: REUTERS)
Sie bleiben oft lieber unerkannt, doch mit ihrem Geld bestimmen sie aktiv den US-Wahlkampf: reiche Einzelpersonen, gut vernetzte Spendensammler, Firmen und Organisationen. Mit ihrer Hilfe umgehen die Kandidaten die Regel, dass ein einzelner Wähler nur begrenzt spenden darf.
Übersicht: Das Millionen-Rennen
Ein einzelner US-Amerikaner darf maximal 2500 Dollar für einen politischen Kandidaten spenden. Wenige können sich das leisten, gerade in der Krise. Trotzdem wird der Wahlkampf 2012 wieder Millionen kosten, vor allem Dank zahlungskräftiger Großspender.
Zum Beispiel sogenannte "Bundler": Die umgehen die 2500-Dollar-Grenze für Einzelspenden, indem sie Schecks von vielen Spendern bündeln und den Kampagnen überreichen. Das generiert dann mit einem Schlag große Summen und suggeriert finanzielle Stärke des Kandidaten.
Obama verfügt über 444 solcher Bundler, die Liste der erfolgreichsten hat er Anfang 2012 ins Netz gestellt. Sie steuerten bisher rund 74 Millionen zu seiner Kampagne bei und kommen vor allem aus dem Finanzsektor, von Anwaltskanzleien und diversen Geschäftsbranchen.
Seine republikanischen Gegner haben die Identität ihrer Bundler bisher nicht veröffentlicht, so kann man zum Großteil nur spekulieren. Mitt Romney hat gute Kontakte zu Washingtons Lobbyisten, Newt Gingrich vertraut vor allem auf Kasino-Millionen und Rick Santorum bekommt Unterstützung von zwei christlich-konservativen Philanthropen.
Einzig Ron Paul verzichtet - zumindest offiziell - auf Bundler. Die meisten Einzelspenden bekommt er aus dem US-Militär - obwohl er sich als strikter Anti-Interventionist positioniert.
Keine Beschränkung gibt es für Spenden an politische Gruppierungen, die Kandidaten oder Parteien unterstützen:
- steuerbefreite "Non-Profits" (genannt "527", nach dem entsprechenden Kapitel im Steuerrecht), die sich vor allem über Werbung für bestimmte Themen einsetzen,
- "Political Action Committees", besser bekannt als "PACs" oder "Super PACs", die vor allem Werbung für bestimmte Kandidaten machen.
Vor allem die PACs dürfen sich mit Kandidaten nicht absprechen und ihnen auch nur begrenzt (maximal 5000 Dollar) im Wahlkampf spenden. Einnehmen aber dürfen sie unbegrenzt hohe Beträge. Alle Kandidaten bedienen sich ihrer - nicht selten kontroversen - Hilfe.
Unsere Bildergalerie zeigt einige der wichtigsten Spendensammler der US-Wahl 2012: von politischen Schwergewichtigen bis zu Stars aus Hollywood.
Quelle: ntv.de