US-Wahl

Sieg in Obamas Hinterhof Romney dominant in Illinois

Mitt Romney lässt sich in Illinois feiern.

Mitt Romney lässt sich in Illinois feiern.

(Foto: dpa)

Es war ein Pflichtsieg, und er fährt ihn mit Bravour ein: Mit deutlichem Vorsprung gewinnt Romney die Vorwahlen in Illinois. Erstmals kann er auch bei konservativen Wählern überzeugen. In seiner Siegesrede hat er viele harte Worte für Obama übrig, aber kein einziges für seine Gegner.

Es ist ein klares Zeichen an die Konkurrenz im eigenen Haus: Mitt Romney siegt deutlich bei den Vorwahlen in Illinois und baut damit seinen Vorsprung in der Jagd nach Delegierten weiter aus. Sein größter Rivale Rick Santorum will jedoch schon bei der nächsten Abstimmung in Louisiana zurückschlagen.

47 Prozent der republikanischen Wähler stimmten für Romney, 31 Prozent für Santorum, am Ende ein Unterschied von über 100.000 Stimmen. Der Libertäre Ron Paul holte lediglich 9 Prozent, Newt Gingrich sogar nur 8 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung war nach Angaben von CNN relativ niedrig.

Romney auch bei Tea Party stark

Die parteiinternen Rivalen ignorierte Romney in seiner Siegesansprache konsequent, stattdessen griff er erneut die Wirtschaftspolitik des Amtsinhabers an. Obama habe "nach drei Jahren und Ausgaben in Milliardenhöhe nicht gelernt", so Romney, "dass nicht die Regierung, sondern der freie Markt und freie Menschen Wohlstand schaffen".

Romney nutzte die Vorwahlen in Obamas Heimat auch für einige persönliche Seitenhiebe. "Ich habe 25 Jahre lang Wirtschaft gelebt und geatmet", sagte Romney in Schaumburg, Illinois. "Das lernt man nicht, wenn man Verfassungsrecht an der Universität von Chicago lehrt."

Bei fast allen Wählergruppen in Illinois lag der frühere Wirtschaftsberater und Ex-Gouverneur vorn. Besonders aber dürfte ihn der große Zuspruch bei konservativen Wählern freuen, die ihm zuletzt immer wieder die kalte Schulter gezeigt hatten. Romney gewann sogar die Mehrheit der ultra-konservativen Tea-Party-Anhänger. Auch die meisten Protestanten und Katholiken stimmte für Romney, der selber Mormone ist. Santorum war lediglich bei evangelikalen Christen und Geringverdienern die erste Wahl.

"Gewonnen, wo Konservative wohnen"

Hoffen auf den Süden: Santorum blickt bereits nach Louisiana.

Hoffen auf den Süden: Santorum blickt bereits nach Louisiana.

(Foto: AP)

Trotzdem versuchte er noch am Wahlabend die Bedeutung seiner Niederlage herunterzuspielen. Man habe "dort gewonnen, wo Konservative und Republikaner wohnen", so Santorum. Tatsächlich siegte der Ex-Senator aus Pennsylvania in den meisten ländlichen Wahlbezirken. Lediglich im Großraum der Metropole Chicago und in der Hauptstadt von Illinois, Springfield, war Romney klar vorn.

Santorum war bereits am Wahltag zurück in seine Heimat Pennsylvania gereist. Dort wird in rund fünf Wochen ebenfalls abgestimmt, und Santorum gilt als haushoher Favorit. Er werde "eine ganze Bootsladung Delegierte gewinnen und diese Lücke schließen", versprach Santorum.

Außerdem wolle er schon am kommenden Samstag zurückschlagen, bei den Vorwahlen in Louisiana. Dort, im konservativen Süden, ist er zuletzt sehr stark gewesen. Nach aktuellen Umfragen liegt Santorum auch im Staat an der Golfküste deutlich in Führung. Aus Illinois werde er rund 15 bis 17 Delegierte mitnehmen, so Santorum, "20, wenn ich Glück habe".

Dafür wird es nach aktueller Schätzung von CNN allerdings nicht reichen. Romney gewinnt nach aktuellen Schätzungen rund 40 Delegierte, Santorum rund zehn. Er hätte vermutlich mehr gewinnen können, allerdings hatte sich seine Kampagne zuvor mehrere Anfängerfehler geleistet. Dadurch war er in mehreren Wahlbezirken nicht für die Vergabe von Delegierten qualifiziert, weil Unterlagen zu spät eingereicht wurden.

Quelle: ntv.de

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