US-Wahl

Romney führt in Pennsylvania Ende für Santorum in Sicht

Rick Santorum betet vor einem Wahlkampfauftritt.

Rick Santorum betet vor einem Wahlkampfauftritt.

(Foto: REUTERS)

Am 24. April könnte der Vorwahlkampf vorbei sein: Dann wird in Santorums Heimatstaat Pennsylvania gewählt, und in einer aktuellen Umfrage liegt Spitzenreiter Romney bereits jetzt vorn. Ein Sieg wäre Santorums letztes Argument zum Weitermachen.

Wer in Amerika Präsident werden will, kann auf dem Weg dahin viele Vorwahlen verlieren. Nur die im eigenen Heimatstaat nicht. Newt Gingrich gewann in Georgia (und sonst fast nirgendwo), Mitt Romney siegte in Massachusetts (und zwar überdeutlich). Rick Santorum muss es ihnen am Ende des Monats in Pennsylvania nachmachen. Doch genau danach sieht es im Moment nicht aus.

In einer aktuellen Umfrage des den Demokraten nahestehenden Instituts "Public Policy Polling" (PPP) käme Romney derzeit auf 42 Prozent der Stimmen, Santorum nur auf 37 Prozent. Beim konservativen Institut Rasmussen liegt zwar weiterhin Santorum knapp vorn, doch der Trend ist klar: Der Mann, der sich als Alternative zu Romney präsentiert, muss selbst um den Sieg in seiner Heimat bangen - einen Sieg, den er selbst als "Muss" bezeichnet hat.

Die rechte Basis verlässt ihn

Denn Santorum braucht diesen Erfolg dringend, um doch noch Kandidat der Republikaner für das Herbst-Duell mit Obama zu werden. Allerdings glauben etwas mehr als die Hälfte der von PPP befragten Wähler nicht mehr daran, dass Santorum die Nominierung noch gewinnen kann.

Zumal Santorum seine Basis verliert: Mehr und mehr streng konservative Wähler wechseln zu Romney. Bei der Vorwahl in Wisconsin stimmte bereits die Hälfte von ihnen für den moderaten Ex-Gouverneur aus Massachusetts - vor wenigen Wochen wäre das noch undenkbar gewesen. "Das Momentum in Pennsylvania bewegt sich völlig gegen ihn", schreibt PPP-Chef Dean Debnam. Mitt Romney habe nun die große Chance, Santorums Kampagne am 24. April den "Todesstoß" zu versetzen. "Eine Heimniederlage wäre unglaublich peinlich für Santorum", so Debnam.

Zum zweiten Mal versetzt?

Es wäre nicht das erste Mal, dass ihm die Wähler in seiner Heimat den Rücken kehren. Bereits 2006, als sich Santorum zur Wiederwahl für den US-Senat bewarb, verlor er mit über 17 Prozent Unterschied gegen Herausforderer Bob Casey - deutlicher hatte hier noch nie ein Demokrat gewonnen. Ausgerechnet Santorums Unterstützung für einen moderaten Republikaner zwei Jahre zuvor wurde ihm zum Verhängnis.

Nun also steht dem Mann, der gegen die Pille und Homosexuelle wettert, womöglich die nächste bittere Niederlage in Pennsylvania bevor. Doch aufgeben will er nicht: Wie die "New York Times" berichtet, traf sich seine Kampagne am Donnerstag mit einflussreichen Konservativen in Virginia, um die Chance einer baldigen Aufgabe von Mitbewerber Gingrich zu diskutieren. Der nämlich macht Santorum noch immer Wähler abspenstig. Dabei ist seine Kampagne de facto erledigt, zuletzt musste er sogar ein Drittel seiner Mitarbeiter wegen Geldmangels entlassen. Auch sein bisher größter Spender, der Kasino-Milliardär Sheldon Adelson, hat mit Gingrich gebrochen.

Harvard-Witz geht nach hinten los

Romney hat seinen Gegner offenbar schon längst abgeschrieben, er konzentriert sich bereits voll auf Barack Obama. Bei einem Wahlkampfauftritt in Pennsylvania warf er dem Amtsinhaber nun vor, "zu viel Zeit in Harvard" verbracht zu haben, und deswegen nichts von Wirtschaftspolitik zu verstehen.

Obama besuchte die Elite-Universität drei Jahre lang - und damit ein Jahr weniger als Romney, der dort sogar zwei Abschlüsse machte.

Quelle: ntv.de

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