Politik

Bewegung Richtung Syrien? USA: IS-Anführer fliehen aus Mossul

Noch haben die irakischen Truppen Mossul nicht erreicht, aber sie kommen der Stadt immer näher.

Noch haben die irakischen Truppen Mossul nicht erreicht, aber sie kommen der Stadt immer näher.

(Foto: AP)

Noch hat die Allianz um die irakische Armee das vom Islamischen Staat gehaltene Mossul nicht erreicht. Doch angesichts der Kämpfe in den Vororten melden die USA, dass IS-Anführer die Stadt verlassen würden. Russland warnt, sie könnten nach Syrien gehen.

Seit dem Beginn der Offensive auf die irakische Stadt Mossul sind nach Angaben der US-Streitkräfte mehrere Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus der zweitgrößten irakischen Stadt geflohen. Der für das Bodenkommando der Anti-IS-Koalition zuständige US-Generalmajor Gary Volesky sagte bei einer Video-Pressekonferenz von Bagdad aus, vermutlich würden am Ende die ausländischen Kämpfer in der Stadt bleiben. "Wir sagen dem IS, dass ihre Anführer sie im Stich lassen."

Russlands Militär warnte davor, dass IS-Kämpfer vom Irak nach Syrien vertrieben werden könnten. "Terroristen dürfen nicht von einem Land ins andere getrieben werden, sondern sie müssen auf der Stelle zerstört werden", erklärte der russische Generalstabschef Waleri Gerasimow.

Russland achte auf "mögliche Versuche von Kämpfern, aus Mossul herauszukommen und die Stadt ungehindert Richtung Syrien zu verlassen". "Wir hoffen, dass unsere Partner in der internationalen Koalition sehen, wohin frei umherziehende große IS-Banden im Nahen Osten führen können", mahnte Gerasimow.

Tausende Zivilisten fliehen gen Norden

Zu der militärischen Situation in Mossul sagte der russische Generalstabschef, "die Offensive als solche" habe "trotz des Tamtams im westlichen Fernsehen" noch gar nicht begonnen. Russische Militärsatelliten, Aufklärungsflugzeuge und Drohnen überwachten die Stadt, sagte Gerasimow.

Schätzungen zufolge befinden sich 3500 bis 5000 IS-Kämpfer in der Großstadt, die seit dem Sommer 2014 in den Händen der Terrormiliz ist. Am Montag startete die irakische Armee gemeinsam mit Verbündeten eine Offensive zur Rückeroberung von Mossul. Unterstützung erhalten die Kämpfer von den Kampfflugzeugen der US-geführten Anti-IS-Koalition. In den ersten Tagen gelangen der Allianz Geländegewinne rund um Mossul. Die Stadt selbst haben die Verbände noch nicht erreicht.

Nach kurdischen Angaben sind zudem Tausende Iraker in den vergangenen Tagen vor den Kämpfen nach Nordsyrien geflüchtet. Eine Sprecherin der örtlichen kurdischen Regierung erklärte, bei den 5000 bis 6000 Flüchtlingen handele es sich überwiegend um Frauen, Kinder und Ältere. An der Grenze warteten weitere 3000 Menschen. Gegenwärtig würden die Flüchtlinge in einem Lager in der Provinz Hassaka untergebracht. "Das ist unsere Pflicht", sagte die Sprecherin. Die Kurden hätten das Wirken des IS am eigenen Leib erleben müssen. Experten erwarten, dass Hunderttausende Menschen vor den Kämpfen flüchten würden.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/rts

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