Politik

Ölbohrungen ohne Umweltprüfung USA bauen Hürden ab

Die Ölkonzerne können zufrieden sein. Kein Jahr nach der Ölpest im Golf von Mexiko können sie in den USA ihre Tiefseebohrungen wieder im großen Stil fortsetzen. Bei bereits laufenden Projekten müssen sie keine Umweltverträglichkeitsprüfung unternehmen.

Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko war die größte in der Geschichte der USA.

Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko war die größte in der Geschichte der USA.

(Foto: REUTERS)

Erstmals nach der Ölpest sollen Konzerne im Golf von Mexiko wieder im großen Stil nach Öl bohren dürfen. Die US-Regierung will für 13 Unternehmen den Weg frei machen, ihre Tiefseebohrungen fortzusetzen, die im vergangenen Frühjahr wegen der Umweltkatastrophe nach der Explosion der BP-Bohrinsel "Deepwater Horizon" gestoppt werden mussten. Washington will darauf verzichten, bereits laufende Projekte, die lediglich unterbrochen sind, erneut auf ihre Umweltverträglichkeit hin zu prüfen, wie das Innenministeriummitteilte.

Boote versuchen am 21.04.2010 den Brand auf der Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko zu löschen.

Boote versuchen am 21.04.2010 den Brand auf der Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko zu löschen.

(Foto: dpa)

Damit sind aber noch nicht alle Hürden für die Fortsetzung der Bohrungen abgebaut. Die 13 Unternehmen, zu denen neben anderen Shell und Chevron gehören, müssen zunächst noch belegen, dass sie die strengeren Sicherheitsvorschriften erfüllen, die nach der Explosion der Bohrinsel im April 2010 eingeführt wurden. Bei der größten Umweltkatastrophe in der US-Geschichte waren 780 Millionen Liter Rohöl ins Wasser ausgetreten.

Der Ankündigung stellt keine Änderung der neuen, schärferen Regeln für Tiefseebohrungen dar, die das Ministerium erst im Dezember bekanntgegeben hatte. Denen zufolge werden neue Bohrvorhaben oder neue Genehmigungen für bereits erlaubte Projekte deutlich strenger überprüft als bislang. Für Bohrungen, die schon liefen, als die Bohrinsel des Ölkonzerns BP im Golf von Mexiko versank, gelte dies nicht in vollem Maße, wie aus der Behörde nun verlautete.

Das Ölleck in der Meerestiefe wurde erst nach Monaten gestopft.

Das Ölleck in der Meerestiefe wurde erst nach Monaten gestopft.

(Foto: REUTERS)

Die Regierung hatte ihr Verbot von Tiefseebohrungen bereits im Oktober vorzeitig wieder aufgehoben, dabei allerdings strengere Sicherheitsauflagen und eine bessere Überwachung angekündigt. Die Ölindustrie hatte zuletzt beklagt, dass die neuen Regeln zu scharf seien und ihr wegen der neuen, langwierigen Prüfungen neuer Bohrvorhaben hohe Kosten entstünden.

Quelle: ntv.de, dpa

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