See-Vorfall im Golf USA legen Protest ein
10.01.2008, 14:14 UhrDie USA haben beim Iran offiziellen Protest gegen den jüngsten Zwischenfall im Persischen Golf eingelegt, bei dem iranische Boote US-Marineschiffe nach Angaben des Pentagons bedroht hatten. Wie US-Außenamtssprecher Tom Casey mitteilte, wurde die Protestnote dem Teheraner Außenministerium durch die Schweizer Botschaft übermittelt. Sie vertritt die US-Interessen im Iran. Der Iran veröffentlichte derweil ein eigenes Video zu dem Vorfall.
Zum Inhalt des Schreibens sagte Casey, es spiegele die bisherige öffentlich geäußerte Haltung der USA wider. Am Mittwoch hatte Präsident George W. Bush den Iran im Fall von Angriffen auf US- Marineschiffe mit "ernsthaften Konsequenzen" gedroht. Zur iranischen Darstellung, der zufolge sich im Golf nichts Ungewöhnliches abgespielt habe, sagte Casey: "Ich denke, wir begreifen alle, was sich ereignet hat."
Fünf Schnellboote der iranischen Revolutionsgarden hatten sich nach US-Militärangaben am Sonntag in der Straße von Hormus drei amerikanischen Marineschiffen bedrohlich genähert. In einem Funkspruch sei zudem damit gedroht worden, die Schiffe in die Luft zu sprengen. Die US-Besatzung stand kurz davor, die Boote unter Beschuss zu nehmen, als sie plötzlich abdrehten. Das Pentagon hatte am Dienstag ein Video von dem Zwischenfall veröffentlicht, das vom Iran als "Fälschung" bezeichnet wurde. Die Anschuldigungen seien "reine Propaganda".
Dem am Donnerstag in Teheran präsentierten Video zufolge sollen die iranischen Schnellboote untereinander zunächst auf Persisch eines der drei US-Marineschiffe identifiziert haben. Danach habe ein iranischer Soldat das Schiff auf Englisch gebeten, es solle sich zu erkennen geben. Nachdem die US-Schiffe geantwortet hätten, sie agierten in internationalen Gewässern, hätten die Iraner die Information auf Persisch vermutlich an ihr Hauptquartier weitergeleitet. Das fünfeinhalb Minuten dauernde Video endet mit dem Abdrehen der iranischen Boote.
Quelle: ntv.de