Politik

Bush prescht vor USA planen weiterhin Irak-Krieg

US-Präsident George W. Bush will sich trotz der internationalen Appelle nicht beugen und fasst weiterhin einen Angriff Iraks ins Auge. Er ziehe "alle Optionen, den Einsatz aller Mittel in Betracht", sagte der Präsident in Washington. Hussein bleibe eine Gefahr für sein eigenes Volk und für die ganze Region.

Bush hatte Hussein mehrfach vorgeworfen, trotz eines UNO-Verbots in den Besitz von Massenvernichtungswaffen gelangen zu wollen. Das Verbot wurde dem Land im Waffenstillstandsabkommen nach der Vertreibung aus Kuwait Anfang 1991 auferlegt. Es soll von Inspektoren überprüft werden, die aber seit 1998 nicht mehr ins Land dürfen.

Der irakische Vize-Präsident Taha Jassin Ramadan erneuerte in der irakischen Presse die Forderung seines Landes nach weiteren Verhandlungen über eine Rückkehr der UNO-Waffeninspekteure.

Unterdessen warnte der jordanische König Abdullah II. Bush vor einem Angriff auf den Irak. Es wäre ein "schrecklicher Fehler" für die US-Regierung, nicht auf die warnenden Worte aus dem Ausland gegen eine militärische Offensive zu hören, sagte Abdullah in Washington. Wie die "Washington Post" berichtete, warnte der jordanische König auch vor einer Spaltung des Landes. Dazu könne es im Falle einer Invasion kommen. Als Folge daraus könnte sich die Gewalt auf den gesamten Nahen Osten ausbreiten.

US-Außenminister Colin Powell bekräftigte noch einmal, vor einem Angriff werde Bush auf jeden Fall die Verbündeten konsultieren.

Angriff nicht vor November

Vor Powells Stellungnahme hatten bereits Beamte der US-Regierung dem Kongress versichert, dass vor den Wahlen im November nicht mit einem Angriff gegen den Irak zu rechnen sei. Die Zeitung "USA Today" berichtete am Mittwoch, die Beamten hätten dies in privaten Gesprächen mit Mitgliedern des Auswärtigen Senatsausschusses klargemacht.

Ablehnende Stimmen

UNO-Generalsekretär Kofi Annan lehnt einen Angriff der USA auf Irak ab. In der arabischen Tageszeitung "El Hajat" widersprach er zugleich irakischen Befürchtungen, die Abrüstungsinspekteure der UNO sollten für die USA Angriffsziele ausmachen.

Auch Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hält nicht viel von den geplanten US-Aktionen. Er sagte in der ARD, er lehne "Abenteuer" ab - ohne dabei ausdrücklich den Irak zu erwähnen.

Mit ihren Überlegungen, Präsident Hussein zu entmachten, stehen die USA offenbar sehr isoliert da. Das gilt bis auf Großbritannien auch für alle US-Verbündeten in der NATO. Die arabischen Staaten, von denen sich einige 1991 an der Befreiung Kuwaits beteiligten, lehnen einen Angriff ebenfalls ab.

Quelle: ntv.de

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