Zu wenig Freiwillige für Irak USA rekrutieren Diplomaten
27.10.2007, 15:34 UhrDie US-Regierung hat Probleme, Freiwillige für offene Diplomaten-Stellen im Irak zu finden. Daher sollen bis zu 50 Posten notfalls zwangsweise besetzt werden - die umfassendste Aktion dieser Art seit dem Vietnamkrieg.
200 bis 300 Diplomaten würden am Montag benachrichtigt, dass sie zur Gruppe "bevorzugter Kandidaten" gehörten, zitierte die "Washington Post" den Generaldirektor für Auslandsdienste im Außenministerium, Harry K. Thomas. Es werde erwartet, dass sich einige von ihnen dann von selbst zur Entsendung in den Irak bereit erklärten. Wenn es aber nicht genügend Freiwillige gebe, werde ein Ausschuss entscheiden, wer sich im Sommer 2008 zum Dienst in der US-Botschaft in Bagdad zu melden habe. Thomas deutete an, dass wahrscheinlich nur ernste ärztlich bescheinigte Gesundheitsgründe als Entschuldigung akzeptiert würden.
Den Berichten zufolge hat US-Außenministerin Condoleezza Rice angeordnet, dass zunächst die offenen Stellen im Irak besetzt werden müssten und erst dann etwaige freie Posten in anderen Ländern. Vorausgegangen sei ein Ersuchen des US-Botschafters in Bagdad, Ryan Crocker, die Zahl von Diplomaten im politischen und wirtschaftlichen Bereich aufzustocken.
Der "Washington Post" zufolge hat die Gewerkschaft für Diplomaten bei Rice gegen eine zwangsweise Entsendung protestiert. Die Besetzung von Posten in einer Kriegszone durch unbewaffnete Zivilisten, die nicht für den Kampf ausgebildet seien, sollte nur auf freiwilliger Basis erfolgen, zitierte die Zeitung den Vizepräsidenten der Vereinigung amerikanischer Auslandsdienste, Steve Kashkett.
Quelle: ntv.de