Politik

Iran testet Mittelstrecken-Raketen USA schicken F-22 an den Golf

Das Säbelrasseln im Persischen Golf geht in eine neue Runde. Währen die USA mehrere Tarnkappen-Jäger in das Gebiet entsenden, testet das Teheraner Regime Kurz- und Mittelstreckenraketen, die auch Israel erreichen können. Nach dem Inkrafttreten des Öl-Embargos durch die EU droht Teheran zudem mit der Schließung der Straße von Hormus.

Die USA haben nach einem Zeitungsbericht in den vergangenen Monaten ihre Militärpräsenz im Persischen Golf deutlich verstärkt. Ziel sei es, den Iran davon abzuhalten, die Straße von Hormus für Öltanker zu sperren, schreibt die "New York Times". Zudem solle Israel vor einem Angriff geschützt werden.

Um die Straße von Hormus offen zu halten, verstärken die USA ihre Präsenz am Persischen Golf.

Um die Straße von Hormus offen zu halten, verstärken die USA ihre Präsenz am Persischen Golf.

(Foto: dpa)

Außerdem werde der Druck im Atomstreit mit der Führung in Teheran erhöht, hieß es weiter. Es seien mehr Kampfflugzeuge in die Region beordert worden, die iranische Raketenstellungen oder Atomanlagen angreifen könnten. Unter anderem haben die USA im April mehrere Tarnkappen-Jäger vom Typ F-22 "Raptor" an den Golf verlegt, hieß es in dem Bericht.

Bei einem Militärmanöver in der Wüste testete derweil der Iran eine Mittelstreckenrakete, die bis nach Israel reichen könnte. Wie der Fernsehsender Al-Alam berichtete, feuerten die iranischen Revolutionswächter am zweiten Tag ihrer Übung in der Kawir-Wüste eine Schahab-3-Rakete ab, die eine Reichweite von bis zu 2000 Kilometern hat. Israel liegt etwa 1000 Kilometer vom Iran entfernt.

Antwort auf Drohungen Israels

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Fars wurden "dutzende" Raketen mehrerer Reichweiten getestet, darunter die Kurzstreckenraketen Schahab-1 und Schahab-2 mit Reichweiten zwischen 300 und 500 Kilometern. Als Ziel diente den Berichten zufolge die Nachbildung einer Armeebasis, die den US-Stützpunkten in der Region ähnlich sah. Die Tests seien eine Antwort auf die Drohungen Israels, die Islamische Republik anzugreifen, berichtete der staatliche iranische Fernsehsender Press TV.

Bei dem iranischen Manöver wurden auch Schahab-1-Raketen getestet.

Bei dem iranischen Manöver wurden auch Schahab-1-Raketen getestet.

(Foto: dpa)

Es seien Raketen mit einer Reichweite von bis zu 2000 Kilometern getestet worden, doch das Ziel sei gewesen, sie höchstens 1300 Kilometer weit zu schießen, sagte der iranische Brigadegeneral Amir Ali Hadschisadeh laut Fars. Die Nachrichtenagentur Irna meldete, bei der Übung hätten zudem sieben "Angriffsdrohnen" Ziele zerstört, die "feindliche Kräfte von außerhalb der Region" darstellten. Bis zum Abschluss des Manövers am Mittwoch sollen laut Irna auch zwei Typen von Kurzstreckenraketen auf Ziele vor der Südküste des Iran getestet werden.

Der Iran hatte am Montag mit den Militärübungen begonnen. Die Agentur Irna zitierte die Nummer Zwei der Revolutionswächter, Hossein Salami, mit den Worten, das Manöver "Großer Prophet 7" solle die "Entschlossenheit" des iranischen Volkes demonstrieren, "seine "nationalen Interessen zu verteidigen".

Abgeordneter droht dem Westen

Am Sonntag war ein Ölembargo der EU gegen den Iran in Kraft getreten, mit dem die iranische Führung zum Einlenken im Streit um das Atomprogramm bewegt werden soll. Daraufhin hatte ein iranischer Parlamentsabgeordneter über mögliche Reaktionen spekuliert. Unter anderem deutete der bisher eher unbekannte Abgeordnete Ebrahim Agha Mohammadi an, dass das Parlament ein Gesetz verabschieden könnte, das die Schließung der Straße von Hormus für Öltransporte nach Europa vorsieht.

Der iranische Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast spielte die Idee als "nur ein Plan" herunter, dementierte aber auch nichts. Es gehört zur außenpolitischen Taktik im Iran, dass ein Thema über weniger wichtige Personen und Quellen in die Welt gesetzt und dann abgewartet wird, wie der Westen darauf reagiert. Falls die Reaktionen negativ ausfallen, dann distanziert sich die iranische Führung.

Zuletzt hatte der iranische Vizepräsident Mohamed-Resa Rahimi im Dezember mit einer Sperrung der Straße von Hormus gedroht. Nach heftigen Reaktionen im Westen und auch in den Golfstaaten wurde das Ganze von Außenminister Ali-Akbar Salehi kategorisch dementiert. Die Meerenge von Hormus ist an der schmalsten Stelle nur rund 50 Kilometer breit. Durch das Nadelöhr befördern Tanker nach unterschiedlichen Quellen bis zu 40 Prozent des weltweit auf Schiffen transportierten Öls - unter anderem nach Europa, Fernost und in die USA.

In Istanbul verhandelten unterdessen Vertreter der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands mit Teheran über das Atomprogramm. Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Kernkraft eine Atombombe zu bauen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts

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