Im Westjordanland Überfälle auf Siedler
30.07.2002, 08:47 UhrBei mehreren Überfällen auf jüdische Siedler im Westjordanland sind drei Menschen erschossen worden. In dem arabischen Dorf Dschamai gerieten nach israelischen Rundfunkangaben zwei Siedler an einer Tankstelle in einen Hinterhalt. Sie waren trotz offizieller Warnungen der Armee mit einem Lastwagen in das Dorf gefahren
In einer jüdischen Siedlung bei Itamar überfiel ein ein palästinensischer Extremist eine jüdische Siedlerfamilie mit einem Messer und verletzte den Mann und die Frau. Der Attentäter wurde erschossen.
Israel lockert Zügel
Die israelische Regierung will die Lebensumstände der Palästinenser verbessern. Am Montag hatte Israel seine Blockade der Palästinensergebiete gelockert. Außerdem sollen umgerechnet 15 Millionen Euro an palästinensischen Steuergeldern übergeben werden, die seit 22 Monaten von Israel zurückgehalten werden. Verteidigungsminister Benjamin Ben Elieser kündigte noch für diese Woche ein Treffen mit dem palästinensischen Innenminister Abdel Rasek Jehijeh an.
Bereits am Sonntag hatte das Büro von Ministerpräsident Ariel Scharon angekündigt, dass die Ausgehverbote verkürzt und einige Straßenblockaden aufgehoben würden. Hilfsorganisationen solle der Zugang zu den Autonomiegebieten erleichtert werden, hieß es in einer Stellungnahme Scharons.
Zudem sollen statt der zunächst geplanten 7.000 nun 12.000 Arbeitsgenehmigungen erteilt werden. Möglich sei eine Anhebung bis auf 70.000, hieß es. Vor Beginn des Aufstands arbeiteten noch etwa 125.000 Palästinenser in Israel. Für die Hilfen für die Palästinenser soll künftig Außenminister Schimon Peres zuständig sein.
Quelle: ntv.de