"Neger plattmachen" Übergriff auf Afrikaner
24.08.2007, 17:55 UhrBei einer Attacke am Rande eines Weinfests in Rheinland-Pfalz sind zwei Afrikaner bedroht, geschlagen und teilweise schwer verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich bereits am vergangenen Sonntagmorgen in Guntersblum bei Mainz. Aus ermittlungstaktischen Gründen habe man erst jetzt über den Fall informiert, sagte der Pressesprecher des Innenministeriums, Eric Schaefer.
Den Angaben zufolge lauerte eine Gruppe von Deutschen den beiden dunkelhäutigen Männern aus dem Sudan und Ägypten abseits des Festgeländes auf, als diese auf dem Nachhauseweg waren. Dann seien die Angreifer auf die beiden Afrikaner losgegangen und hätten gedroht, "die Neger platt zu machen". Der Sudanese sei mit einer Weinflasche auf den Kopf geschlagen worden und zu Boden gegangen. Dort hätten die Angreifer auf ihn eingetreten. Sein Begleiter habe Schnitte an einer Hand erlitten.
Drei Festnahmen
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck und Innenminister Karl Peter Bruch (beide SPD) verurteilten die Gewalttat scharf. Nach derzeitiger Sachlage sei von einer rechtsmotivierten Straftat auszugehen, erklärten die Politiker. "Wir dulden solche Umtriebe in Rheinland-Pfalz nicht", hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Polizei gehe konsequent gegen Rechtsradikale vor und habe dies auch nach der menschenverachtenden und feigen Straftat auf dem Weinfest bewiesen. Inzwischen seien drei Männer zwischen 22 und 29 Jahren festgenommen worden. Sie sollen am Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Die "Allgemeine Zeitung Mainz" berichtete, der 39 Jahre alte Deutsche ägyptischer Abstammung und der 26-jährige Sudanese seien bereits während eines Spaziergangs am vergangenen Samstagabend von einer Gruppe junger Leute offen provoziert worden. Die Männer hätten sich jedoch nicht darauf eingelassen, wurde die Ehefrau eines der Männer in dem Bericht zitiert. Am Sonntagmorgen habe die Gruppe ihnen dann aufgelauert. Dem 39-Jährigen wurden beim Angriff mit der zerbrochenen Weinflasche mehrere Sehnen der Hand durchtrennt, der Sudanese erlitt Prellungen und Schnittwunden, wie das Blatt unter Berufung auf den Mainzer Oberstaatsanwalt Klaus Puderbach berichtete.
Der Bürgermeister von Guntersblum, Rolf Klarner (FWG), äußerte sich bestürzt über den Vorfall: "Ich kann so etwas nur scharf verurteilen. Aber man kann leider auf solche Angriffe nicht vorbereitet sein", sagte er dem Blatt.
Quelle: ntv.de