Politik

Wohnen bei Atomanlagen Umgebung radioaktiv belastet

Wohngebiete rund um Atomanlagen in Schleswig-Holstein und Hessen sind nach Untersuchungen von Strahlenexperten radioaktiv belastet. In der Umgebung der Kernanlagen in Geesthacht und der ehemaligen Atomfabriken in Hanau wiesen Wissenschaftler nach eigenen Angaben Teile von plutoniumhaltigen Kernbrennstoff nach.

Die Ergebnisse der Untersuchungen im Auftrag der Vereinigung Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) wurden am Montag in Berlin vorgestellt. Die IPPNW ist eine atom-kritische Organisation, die Gutachter selbst bezeichneten sich als Kernenergie-Befürworter.

Ermittlungen in Hanau

Im Zusammenhang mit radioaktiven Kügelchen, die in der Umgebung der ehemaligen Hanauer Nuklearbetriebe gefunden wurden, ermittelt die Staatsanwaltschaft Hanau unterdessen gegen Unbekannt. Der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Jost-Dietrich Ort, bestätigte am Montag, dass die Kügelchen derzeit von Wissenschaftlern untersucht werden.

Nach einem Bericht des Fernsehmagazins "Report Mainz" sind die etwa einen Millimeter großen Kügelchen radioaktiv belastet. Wissenschaftler der Universität Gießen untersuchten dem Bericht zufolge im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hanau Bodenproben und fanden dabei radioaktive Partikel.

Die Kügelchen enthielten unter anderem giftiges Plutonium, angereichertes Uran und strahlende Elemente wie Curium und Americium. Sie hätten sich in etwa 15 Zentimeter Tiefe mit Hilfe eines Geigerzählers gefunden.

Nukem, eine der früheren Betreiber der Hanauer Nuklearfabriken, habe die Herstellung von Brennstoffkügelchen für den stillgelegten Hochtemperaturreaktor des Kernforschungszentrums Jülich bestätigt. Eine Freisetzung in die Umwelt bestritt die Firma jedoch laut "Report Mainz".

Quelle: ntv.de

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