RTL/ntv-Trendbarometer Union fällt schon wieder unter 30 Prozent
31.10.2023, 14:00 Uhr Artikel anhören
Der Höhenflug von CDU und CSU hat nicht lange angehalten: Im aktuellen Trendbarometer ist die Union zwar weiter klar stärkste Partei, liegt aber nur noch bei 29 Prozent. Die Ampel-Parteien zusammen erreichen 34 Prozent.
Der durch die Erfolge der CDU und CSU bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern ausgelöste Sympathiezuwachs für die Union hält nicht weiter an: Im Trendbarometer dieser Woche fällt die Union wieder unter die 30-Prozent-Marke. SPD und AfD gewinnen im Vergleich zur Vorwoche jeweils einen Prozentpunkt. Die Werte von Grünen, FDP und Freien Wählern ändern sich nicht.
Die Linke verliert nach der Schwächung durch das Lager um Sahra Wagenknecht weitere Anhänger und liegt nun noch deutlicher unter der Fünfprozenthürde. 9 Prozent würden derzeit ihre Stimme einer der anderen Splitterparteien geben, von denen keine - auch nicht eine noch zu gründende Wagenknecht-Partei - in die Nähe von 3 Prozent kommt, sondern allenfalls an, in der Regel aber klar unter der 1-Prozent-Marke liegt.
Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 29 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,1 Prozent), AfD 22 Prozent (10,3 Prozent), SPD 15 Prozent (25,7 Prozent), Grüne 14 Prozent (14,8 Prozent), FDP 5 Prozent (11,5 Prozent), Linke 3 Prozent (4,9 Prozent), Freie Wähler 3 Prozent (2,4 Prozent). Für sonstige Parteien würden sich 9 Prozent der Wählerinnen und Wähler entscheiden.
Der Anteil der Nichtwählerinnen und Nichtwähler sowie der Unentschlossenen steigt im Vergleich zu den Vorwochen wieder und liegt aktuell mit 26 Prozent über dem Anteil der Nichtwähler bei der letzten Bundestagswahl (23,4 Prozent).
Im Themenradar steht in dieser Woche weiterhin der Nahost-Konflikt auf dem ersten Platz. Für 68 Prozent der Deutschen gehört der Krieg zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel zu den aktuell wichtigsten Themen. Der russische Krieg gegen die Ukraine steht mit 36 Prozent auf Platz zwei. Die Arbeit der Bundesregierung beziehungsweise die Kritik daran folgt mit 17 Prozent, danach Zuwanderung/Ausländer (16 Prozent) und die ökonomische Lage/Preissteigerungen (15 Prozent).
Auf eher geringes Interesse stoßen die Themen Klima/Umwelt (9 Prozent), Sahra Wagenknecht beziehungsweise die von ihr geplante Parteigründung (5 Prozent) und Energieversorgung (4 Prozent).
Merz in der K-Frage weiter schwach
Bei den Kanzlerpräferenzen ändert sich wenig. In einer Konstellation aus Amtsinhaber Olaf Scholz von der SPD, CDU-Chef Friedrich Merz und dem grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck würden sich wie in der Vorwoche 20 Prozent für Scholz entscheiden. Merz verliert einen Punkt und kommt nun ebenfalls auf 20 Prozent. Habeck legt einen Punkt auf 16 Prozent zu. Keinen der drei würden damit 44 Prozent wählen.
Träte für die Grünen nicht Habeck, sondern Außenministerin Annalena Baerbock an, entfielen auf Scholz 22 Prozent - ein Punkt weniger als in der Vorwoche. In dieser Konstellation würden sich unverändert 23 Prozent für Merz entscheiden. Baerbock käme ebenfalls unverändert auf 17 Prozent. Keinen der drei würden 38 Prozent wählen.
Merz ist damit der einzige mögliche Kanzlerkandidat, dessen Wert unter dem seiner Partei liegt. Eine Aufschlüsselung nach Parteianhängern zeigt zudem, dass die Unterstützung für den CDU-Chef aus dem eigenen Lager schwächer ist als bei den anderen drei möglichen Kandidaten: Nur 50 Prozent (wenn Habeck anträte) beziehungsweise 53 Prozent (wenn Baerbock anträte) der Unionsanhänger würden sich für Merz entscheiden, wenn der Kanzler in Deutschland direkt gewählt würde. Von den SPD-Anhängern würden sich 66 Prozent (in der Konstellation gegen Habeck) beziehungsweise 67 Prozent (gegen Baerbock) für Scholz entscheiden. Von den Grünen-Anhängern gäben 67 Prozent Habeck und 64 Prozent Baerbock ihre Stimme.
Die Kompetenzwerte der Parteien sind unverändert schwach. Auf die Frage, welche Partei mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird, nennen 14 Prozent die Union, zwei Punkte weniger als in der Vorwoche. Jeweils 7 Prozent trauen der SPD und den Grünen, 9 Prozent der AfD, 2 Prozent der FDP und 3 Prozent einer anderen Partei politische Kompetenz zu. 58 Prozent der Deutschen trauen keiner Partei zu, mit den Problemen in Deutschland fertig zu werden.
Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 24. und dem 30. Oktober erhoben. Datenbasis: 2501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.
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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
Quelle: ntv.de, hvo/mmo