"Offensive Geheimdienstaktivitäten" Uribe-Gegner bespitzelt
13.07.2009, 12:26 UhrDer kolumbianische Geheimdienst hat laut einem Pressebericht den Amerika-Chef der Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch (HRW) bespitzelt.
Der kolumbianische Geheimdienst hat laut einem Pressebericht den Amerika-Chef der Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch (HRW) bespitzelt. Das Ausspähen des E-Mail-Verkehrs des chilenischen HRW-Aktivisten José Miguel Vivanco sei Ende Januar 2005 angeordnet worden, berichtete die Zeitschrift "Semana". Die Aktion habe zu einer Spionage-Kampagne gegen mutmaßliche Gegner des kolumbianischen Staatschefs Alvaro Uribe gehört. Vivanco habe im Verdacht gestanden, ein "Komplize und Verteidiger" der linksgerichteten FARC-Rebellen zu sein.
Die Zeitschrift druckte ein Originaldokument ab, das nach ihren Angaben kürzlich von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurde. Darin wird eine Gruppe namens G3 angewiesen, Vivanco mit "offensiven Geheimdienstaktivitäten" zu überwachen. Mit diesem Begriff wird dem Bericht zufolge im Geheimdienst-Jargon auf das Aufspüren und Ausschalten undichter Stellen angespielt.
Laut "Semana" wurde auch der E-Mail-Verkehr mehrerer anderer HRW-Mitarbeiter ausspioniert. Medienberichten zufolge hörte der kolumbianische Geheimdienst auch Telefonate von Oppositionspolitikern, Journalisten und Richtern des Obersten Gerichtshof ab.
Quelle: ntv.de, AFP