Politik

Terrorszenarien in Europa Verdächtiger warnt Deutschland

Bei Verhören durch US-Experten berichtet ein Terrorverdächtiger in Afghanistan von Anschlagsszenarien für Deutschland und andere EU-Länder. Der Mann kommt offenbar aus dem Umfeld der Attentäter des 11. September. Die Bundesregierung überprüft derzeit dessen Angaben.

Die Taiba-Moschee in Hamburg, zu dessen Umfeld der Verdächtige zählt, wurde geschlossen, weil sie „Hauptanziehungspunkt für die dschihadistische Szene“ war.

Die Taiba-Moschee in Hamburg, zu dessen Umfeld der Verdächtige zählt, wurde geschlossen, weil sie „Hauptanziehungspunkt für die dschihadistische Szene“ war.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein von den USA in Afghanistan festgehaltener Terrorverdächtiger aus Hamburg hat einem Pressebericht zufolge von drohenden Anschlägen in Deutschland berichtet. Laut dem "Spiegel" geht die Bundesregierung den Angaben von Ahmad S. derzeit mit Hochdruck nach. Er habe in Verhören durch US-Experten über Anschlagsszenarien von Dschihadisten in Deutschland und anderen europäischen Ländern ausgesagt.

S. werde im US-Militärgefängnis im afghanischen Bagram verhört, hieß es in dem Bericht weiter. Die USA schätzten ihn als wichtige Quelle ein. Er soll zur Islamischen Bewegung Usbekistans (IBU) gehören. Die IBU will in Zentralasien einen fundamentalistischen islamischen Staat errichten und verübt in Afghanistan und Pakistan Terroranschläge auf örtliche Sicherheitskräfte sowie Soldaten der internationalen NATO-Schutztruppe ISAF, zu der auch Soldaten der Bundeswehr gehören. Die IBU hatte auch Zulauf von Islamisten aus Deutschland.

Umfeld der Taiba-Moschee

Der 36-jährige Mann war Anfang Juli unter Terrorverdacht aufgegriffen worden, wie mehrere Medien berichteten. Das Auswärtige Amt bestätigte bislang lediglich, dass es sich um konsularische Hilfe für einen in Afghanistan von US-Stellen festgehaltenen Mann bemühe.

Auch das Bundesinnenministerium und die deutschen Sicherheitsbehörden bemühen sich offenbar um den Gefangenen, der Anfang März zusammen mit seiner Frau und seinem Bruder sowie einem weiteren Ehepaar von Hamburg über Katar nach Peshawar geflogen und von dort ins afghanisch-pakistanische Grenzgebiet weitergereist sei. Er komme aus dem Umfeld der Hamburger Taiba-Moschee, in der - damals Quds-Moschee genannt - auch Attentäter des 11. September 2001 verkehrten.

Quelle: ntv.de, AFP

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