Politik

Aktionen gegen "17. November" Verhafteter bestreitet Taten

Der in Griechenland festgenommene mutmaßliche Anführer der Terrorgruppe "17. November" hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen. Alexandros Giotopoulos stritt die ihm zur Last gelegte Verwicklung in mehrere Morde und Anschläge ab. Der 58-Jährige war am Mittwoch festgenommen worden.

Die Polizei erklärte hingegen, es gebe hieb- und stichfeste Hinweise, dass Giotopoulos eine führende Rolle in der Untergrundorganisation inne gehabt habe. Seine Fingerabdrücke seien auf einer Erklärung der Terrorgruppe gefunden worden. Zudem stimme seine Handschrift mit der auf Unterlagen überein, die in Räumen der Organisation sicher gestellt worden seien. Weitere Verdächtige des "17. November" hätten ihn schließlich als Anführer identifiziert.

Unterdessen wurden zwei weitere mutmaßliche Mitglieder der Gruppe festgenommen. Die beiden Männer seien außerhalb von Athen gestellt und per Hubschrauber zum Verhör in die griechische Hauptstadt gebracht worden, teilte die Polizei mit.

"Bringen alles ans Tageslicht"

Griechenlands Ministerpräsident Kostas Simitis zeigte sich am Freitag entschlossen, mit dem Terrorismus in seinem Land aufzuräumen. "Wir werden alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen", erklärte er nach der Festnahme mehrerer mutmaßlicher Mitglieder der linksextremistischen Terrorgruppe.

In einer Fernsehansprache versprach Simitis: "Wir werden jede Einzelheit ans Tageslicht bringen." Nach den Worten Simitis' hat der Terrorismus in den vergangenen 27 Jahren einen "schweren Schatten auf das Land geworfen". Die jüngsten Erfolge seien das Ergebnis einer systematischen Arbeit der Sicherheitsbehörden. "Der Sieg gegen den Terrorismus wird ein Sieg der Demokratie sein."

Terroristen Staatsanwalt vorgeführt

Wenige Stunden später wurden Giotopoulos und zwei andere mutmaßliche Terroristen dem Staatsanwalt vorgeführt. Giotopoulos sei der einzige der bislang festgenommenen mutmaßlichen Terroristen, der kein Geständnis abgelegt habe, teilte die Polizei weiter mit.

Die Gruppe "17. November" ist nach dem Jahrestag eines Studenaufstandes 1973 während der Militärregierung in Griechenland benannt. Seit 1975 ermordete die Organisation insgesamt 23 Menschen, darunter Diplomaten, Unternehmer, Polizisten und Politiker. Griechenland, Ausrichter der olympischen Spiele 2004, hat bis dahin eine Zerschlagung der Gruppe angekündigt.

Quelle: ntv.de

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