Politik

"Wir haben direkten Feindkontakt" Vorwürfe gegen Oberst Klein

Der verheerende Luftschlag in Afghanistan vor zwei Wochen soll nach Presseberichten unter Vorspiegelung falscher Tatsachen befohlen worden sein.

Der ausgebrannte Tanklastzug in Kundus.

Der ausgebrannte Tanklastzug in Kundus.

(Foto: AP)

Nach Informationen aus NATO-Kreisen behauptete der deutsche Oberst Georg Klein, die Bundeswehr sei "im direkten Feindkontakt" ("Troops in Contact") als er die Luftunterstützung durch die US-Luftwaffe anforderte. Das berichtet die "Financial Times Deutschland". Truppen der Afghanistan-Schutztruppe ISAF oder der Bundeswehr waren aber im Vorfeld des Luftschlags nicht einmal in der Nähe der beiden entführten Tankzüge.

Wie es in den Kreisen weiter hieß, habe der militärische Kommandeur des deutschen Aufbaulagers in Kundus auf die Rückfrage des Isaf-Kontrollzentrums in Kabul "Was für eine Art Kontakt" geantwortet: "Sichtkontakt".

Um einen Luftschlag ohne Rückbestätigung des Isaf-Hauptquartiers befehlen zu können, müssen nach NATO-Regeln Soldaten des betroffenen Kommandeurs im direkten Feindkontakt sein. Nur weil Klein dies behauptet habe, habe er den Befehl zum Bombenangriff geben können, hieß es bei der NATO. Kurz vor dem Abwurf der beiden Bomben soll Klein auch noch einmal bestätigt haben, es bestehe eine "unmittelbare Gefahr", die von den beiden Tanklastzügen ausginge. Tatsächlich steckten die Laster auf einer Sandbank im Kundus-Fluss fest.

Quelle: ntv.de, FTD

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