Politik

Heilige Stätten ungefährdet Weiterbau am Tempelberg

Die umstrittenen Ausgrabungen am Tempelberg in Jerusalem gehen weiter. Das israelische Kabinett beschloss am Sonntag trotz Protesten aus der islamischen Welt den Fortgang der Arbeiten. Die Ministerrunde sei einstimmig zu dem Ergebnis gekommen, dass heilige Stätten des Islams dadurch in keiner Weise gefährdet würden, sagte ein Regierungsvertreter.

Die Arbeiten hatten zum Teil gewaltsame Proteste erzürnter Palästinenser ausgelöst, die Beschädigungen der auf dem Tempelberg gelegenen Al-Aksa-Moschee befürchten. Israel hat die Vorwürfe als politisch motiviert zurückgewiesen.

Nach israelischer Darstellung sollen die Grabungen antike Kunstschätze retten, die durch den geplanten Bau einer Fußgängerbrücke zum Tempelberg bedroht sind. Die Brücke soll eine Rampe zum dritthöchsten Heiligtum des Islams ersetzen, die 2004 bei einem Schneesturm und einem Erdbeben beschädigt worden war. Der Tempelberg ist allen drei monotheistischen Weltreligionen heilig, weil er neben der Al-Aksa-Moschee auch den Felsendom und die Klagemauer umfasst. Sie ist der letzte Überrest des im Jahr 70 nach Christi von den Römern zerstörten jüdischen Tempels.

Vor der Kabinettsentscheidung hatte Ministerpräsident Ehud Olmert gesagt, die Rampe zum Felsendom sei gefährlich und müsse ersetzt werden. "Das ist keine religiöse Frage." Arabische Extremisten stachelten zur Gewalt an, sagte Olmert im israelischen Fernsehen.

Im überwiegend arabischen Ostteil Jerusalems gingen Polizisten am Sonntag erneut gegen Demonstranten vor. Fünf von ihnen wurden einem Polizeisprecher zufolge festgenommen. Am Freitag hatten Polizisten mit Schlagstöcken Steine werfende muslimische Demonstranten vertrieben und betende Juden von der Klagemauer in Sicherheit gebracht.

Quelle: ntv.de

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