Nach Unruhen in China Weitere Todesurteile gefällt
15.10.2009, 08:52 Uhr
Chinesische Sicherheitskräfte in Urümqi bei einer Militärparade.
(Foto: REUTERS)
Nach den blutigen Unruhen mit hunderten Toten Anfang Juli in der nordwestchinesischen Region Xinjiang werden erneut sechs Menschen in Ürümqi zum Tode verurteilt.
Die sechs wurden des Mordes und anderer Verbrechen für schuldig befunden, berichtet die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Drei Angeklagte seien zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Bereits am Montag waren sechs Uiguren zum Tod verurteilt worden. Hunderte sitzen noch in Haft.
Bei den Unruhen, die am 5. Juli in der Hauptstadt von Xinjiang ausbrachen, sind nach offiziellen Angaben 197 Menschen ums Leben gekommen und 1600 verletzt worden. Exiluiguren gehen von deutlich mehr Opfern aus.
Die Proteste hatten sich entzündet, als Uiguren in Ürümqi auf die Straße gingen und von der Regierung die Aufklärung des Todes von zwei uigurischen Fabrikarbeitern forderten, die in Südchina von einem Mob von Hunderten Arbeitern angegriffen worden waren.
Zwischen Uiguren und Chinesen herrschen schon länger Spannungen. Das vornehmlich im Nordwesten lebende muslimische Turkvolk fühlt sich von den Chinesen politisch, kulturell und wirtschaftlich unterdrückt.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP