Politik

930.000 Euro für Europäer Wer bekommt Nobelpreisgeld?

Am 10.12. wird die Union mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Medaille wird dann in Brüssel verwahrt.

Am 10.12. wird die Union mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Medaille wird dann in Brüssel verwahrt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Überraschend kündigt das Nobelkomitee im Oktober an, die EU mit dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen. Neben einer Urkunde und einer Medaille ist die Auszeichnung mit knapp einer Million Euro dotiert. An wen geht das Geld eigentlich?

930.000 Euro lässt das norwegische Nobelpreiskomitee für den Friedensnobelpreis springen. Mitte Oktober hatte das fünfköpfige Gremium verkündet,  die

Erzbischof Desmond Tutu hat die Nobelstiftung aufgefordert, der EU das Preisgeld vorzuenthalten.

Erzbischof Desmond Tutu hat die Nobelstiftung aufgefordert, der EU das Preisgeld vorzuenthalten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Europäische Union für ihre jahrzehntelange Friedensarbeit auszuzeichnen. Dafür kriegt die EU eine Urkunde und eine Medaille - die gehen nach Brüssel. Aber was passiert mit dem Geld? Bekommt jeder EU-Bürger einen Anteil - umgerechnet 0,0017 Euro?

"Der Preis soll denjenigen zugutekommen, die die erste Hoffnung für die Zukunft und die ersten Opfer heutiger und vergangener Konflikte sind: Kinder", erklärt EU-Kommissionschef Manuel Barroso. Das Geld wird unter mehreren Projekten verteilt, die die Not von Kindern in bewaffneten Konflikten lindern.

In Vertretung für die 530 Millionen EU-Bürger nehmen die Präsidenten von Kommission, Rat und Parlament den Preis an. Die feierliche Zeremonie ist in Oslo am 10. Dezember.

Drei frühere Friedensnobelpreisträger haben die Auszeichnung an die EU kritisiert. Die EU sei "eindeutig kein Vorkämpfer für den Frieden", schreiben der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu, die Friedenskämpferin Mairead Corrigan aus Nordirland und der argentinische Menschenrechtler Adolfo Peréz Esquivel in einem Protestbrief. "Die EU und ihre Mitgliedsländer gründen kollektive Sicherheit weit mehr auf militärischen Zwang und die Durchführung von Kriegen als auf die Notwendigkeit eines alternativen Herangehens."

Quelle: ntv.de, fre/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen