Politik

Keine Einheit fürs Denkmal Wettbewerb ohne Ergebnis

Der Wettbewerb für das geplante Einheits- und Freiheitsdenkmal auf dem Berliner Schlossplatz ist gescheitert. Die Jury habe nach der Sichtung der 532 eingereichten Entwürfe entschieden, die Ausschreibung abzubrechen, teilte das Kulturstaatsministerium mit. Die für die zweite Stufe des Wettbewerbs notwendige Anzahl von 20 geeigneten Arbeiten sei nicht zu erreichen gewesen.

Keiner der Entwürfe sei wirklich überzeugend gewesen, berichteten Teilnehmer der zweitägigen Jurysitzung. "Guten Gewissens hätten wir keinen Sieger empfehlen können", sagte Berlins Kulturstaatssekretär und Jury-Mitglied Andr Schmitz dem "Tagesspiegel". Der deutschen Einheit ein Denkmal zu setzen, sei besonders schwer. Die Aufgabe habe "fast alle überfordert". Dem Bundestag, der das Denkmal beschlossen hat, soll jetzt vorgeschlagen werden, in einer zweiten Phase in einem Einladungswettbewerb "gezielt renommierte und erfahrene Künstler und Künstlerinnen" anzusprechen. Aber auch bisherige Entwürfe könnten erneut einbezogen werden. Teilnehmer der Sitzung erinnerten an ein ähnliches Procedere beim Holocaust-Denkmal in Berlin, als das erste Wettbewerbsergebnis ebenfalls nicht zum Zuge kam.

Trotz des Abbruchs des Wettbewerbs sollen die eingereichten Entwürfe öffentlich gezeigt werden. Sie werden laut Kulturstaatsministerium vom 6. bis zum 31. Mai im Kronprinzenpalais Unter den Linden ausgestellt. Es bleibe bei dem Ziel, einen geeigneten Entwurf für das Freiheits- und Einheitsdenkmal zum 20. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November auf dem Schlossplatz zu präsentieren. Der Zeitplan soll nach Möglichkeit auch weiterhin eingehalten werden, hieß es.

Das Berliner Denkmal soll nach dem Willen des Bundestages auf der sogenannten Schlossfreiheit gegenüber dem künftigen Stadtschloss (Humboldt-Forum) errichtet werden. Außerdem ist auch ein Denkmal in Leipzig zur Erinnerung an die Massendemonstrationen im Herbst 1989 in der Messestadt geplant. Insgesamt hat der Bundestag dafür bisher rund 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Denkmal auf dem Sockel des früheren Kaiser-Wilhelm-Denkmals (Wilhelm I.) soll auch an die freiheitlichen Bewegungen und die Einheitsbestrebungen der vergangenen Jahrhunderte erinnert werden.

Quelle: ntv.de, dpa / AFP

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