Irreführung der Verbraucher Wie sicher sind BSE-Tests?
26.01.2001, 19:41 UhrDer BSE-Schnelltest
BSE-Tests garantieren keine Sicherheit für die Verbraucher. Die bislang verwendeten, sogenannten Schnelltests, können anhand von Gewebeproben aus dem Gehirn nur die ausgebrochene Krankheit am toten Rind feststellen. Allerdings muss dieses dann mindestens 30 Monate alt sein. Die Test geben keinerlei Auskunft über die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit.
In der Konsequenz heißt das: "Ein negativ getestetes Tier ist nicht unbedingt BSE-frei", so Jürgen Kundke vom Bundesinsitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV). Aus diesem Grund darf auch der Einzelhandel BSE-getestetes Fleisch nicht als solches kennzeichnen, weil es keine Auskunft über den tatsächlichen Gesundheitszustand des Tieres gibt.
Daneben gibt es den Verdacht, dass Züchter den Test umgehen. Nach Auskunft der Hamburger Verbraucherzentrale gibt es Indizien, "dass Viehhändler den in Deutschland vorgeschriebenen BSE-Schnelltest durch das Schlachten in grenznahen Gebieten mit anschliessendem Reimport umgehen".
Ein Test kostet pro Rind zwischen 260 und 360 DM, je nach Labor. Für die Landwirte besonders bitter: Nach einem positiven BSE-Test wird derzeit immer die ganze Herde geschlachtet. In Deutschland ist seit dem 6. Dezember 2000 der Schnelltest für Schlachtrinder gesetzlich vorgeschrieben. Seitdem häufen sich die Meldungen über neu entdeckte BSE-Verdachtsfälle und positiv getestete Rinder.
Quelle: ntv.de