Waffenkontrollen Wieder Gespräche mit Irak
04.07.2002, 00:01 UhrDie Vereinten Nationen und der Irak haben in Wien eine neue Verhandlungsrunde über die Wiederaufnahme der internationalen Waffenkontrollen begonnen. UN-Generalsekretär Kofi Annan und der irakische Außenminister Nadschi Sabri beraten bis Freitag hinter verschlossenen Türen, unter welchen Bedingungen die 1998 wegen angeblicher Spionage für die USA ausgewiesenen Waffeninspekteure wieder ins Land dürfen.
Nach einer ersten Gesprächsrunde mit Sabri äußerte sich Annan vorsichtig optimistisch. "Ich hoffe, wir verlassen die Stadt mit einigen abschließenden Entscheidungen", sagte er vor Journalisten. Eine der Kernfragen sei, wie die Inspektoren wieder in den Irak kommen.
Die internationalen Kontrollen gelten als Voraussetzung für die vom Irak geforderte Aufhebung der UN-Sanktionen. Zwei frühere Runden in New York hatten keine Annäherung gebracht. Sabri wolle in Wien auch über ein Ende der von der USA überwachten Flugverbotszonen im Norden und Süden des Irak sprechen, hieß es.
Die UN-Waffenkontrollen waren 1998 eingestellt worden, nachdem Bagdad den Inspektoren die Einreise verweigert hatte. Sie sind Voraussetzung für die vom Irak geforderte Aufhebung des Handelsembargos, das der UN-Sicherheitsrat in Folge des irakischen Einmarsches in Kuwait verhängt hatte.
Bereits im Vorfeld des neuen Treffens hat der irakische Präsident Saddam Hussein die Aufhebung der Sanktionen gefordert und betont, sein Land verfüge über keine Massenvernichtungswaffen. Nach einem Gespräch mit seinem Führungsstab hatte er in einer Erklärung die Bereitschaft bekundet, dies durch die Wiederzulassung der Waffeninspektionen auch zu beweisen.
Quelle: ntv.de