Politik

Kein Mladic und kein Hadzic Wieder eine Ermittlungspanne

Die Festnahme eines mutmaßlichen Kriegsverbrechers aus dem ehemaligen Jugoslawien in Kenia hat sich als Polizeipanne entpuppt. Der Mann sei verwechselt worden, zitierte der arabische Nachrichtensender Al Dschasira einen leitenden Polizeibeamten. Der fälschlicherweise als Kriegsverbrecher verdächtigte Osteuropäer war am Vortag in der Hafenstadt Mombasa verhaftet worden. Nach Polizeiangaben betreibt er dort ein Wassersportunternehmen.

Nach kroatischen Medienberichten ist der Festgenommene ein Kroate, der zwei Jahrzehnte in Mombasa gelebt hat. Er sei während der Jugoslawien-Kriege gar nicht in seiner Heimat gewesen.

"Joviale Persönlichkeit"

Der Internationale Gerichtshof sucht derzeit nur noch nach zwei Führungsfiguren aus den Balkankriegen der 90er Jahre: Es sind der bosnisch-serbische Armeeführer Ratko Mladic, der wegen Völkermords gesucht wird, und der kroatische Serbenchef Goran Hadzic. Ihm werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt.

In einer Reportage über den Tourismus an der Küste des Indischen Ozeans hatte Reuters-TV im Januar 2008 Aufnahmen von dem Festgenommenen gemacht. Die Bilder zeigten ihn vor seinem Wassersportgeschäft. Kollegen des als Igor Mejaski bekannten Mannes äußerten sich über seine Festsetzung erstaunt. "Ich war schockiert", sagte Mohammed Hersi vom Whitesands-Hotel, in dem der fälschlich Festgenommene sein Geschäft betrieben hatte. Andere Mitarbeiter bezeichneten den Mann als joviale Persönlichkeit. Er sei gut mit Touristen zurechtgekommen.

Quelle: ntv.de

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