Politik

Netto bleiben 128.000 Wieder mehr Zu- als Fortzüge

Aus der Türkei kommen ebenso viele Menschen nach Deutschland wie aus den USA.

Aus der Türkei kommen ebenso viele Menschen nach Deutschland wie aus den USA.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Zahl der Zuwanderer nach Deutschland nimmt wieder zu. Anders als 2008 und 2009 kommen 2010 mehr Menschen als gingen - 128.000. Die meisten Zuwanderer kommen aus Polen und Rumänien. Die Zahl der zurückkehrenden Deutschen bleibt mit rund 115.000 nahezu konstant.

Erstmals seit zwei Jahren sind 2010 wieder mehr Menschen nach Deutschland zugezogen als abgewandert. Das Statistische Bundesamt verzeichnete einen "Wanderungsüberschuss" von 128.000 Personen. Insgesamt seien aus dem Ausland 798.000 Personen (plus 11 Prozent) nach Deutschland gezogen, darunter rund 115.000 Deutsche, teilte das Statistikamt mit. Das Land verlassen hätten 671.000 Menschen, rund 63.000 weniger als noch im Jahr davor.

In den Jahren 2008 und 2009 waren erstmals seit der Wiedervereinigung mehr Menschen fort- als zugezogen. Die Statistiker mahnen aber zur Vorsicht: Umfangreiche Bereinigungen des Melderegisters seit 2008 hätten zu zahlreichen Abmeldungen von Amts wegen geführt. Im welchem Umfang dadurch die Zahl der Fortzüge überhöht sei, lasse sich nicht sagen.

Arbeitsmarktexperten halten eine steigende Zuwanderung für unerlässlich, wenn Deutschland trotz Bevölkerungsschwundes in den kommenden Jahrzehnten nicht die Fachkräfte ausgehen sollen. Die negative Bilanz von Zu- und Fortzügen in den vergangenen beiden Jahren war vielfach als Hinweis darauf gewertet worden, dass Deutschland an Attraktivität verliere.

Offen bleibt in der Statistik, ob die Zuwanderer nur vorübergehend nach Deutschland kommen oder dauerhaft hier bleiben. Hauptherkunftsländer der Zugezogenen waren Polen (126.000 Personen), Rumänien (75.000), Bulgarien (39.000) sowie Ungarn, die Türkei und die USA (jeweils 30.000). Die Zahl der zurückkehrenden Deutschen blieb nahezu konstant. Dazu zählen auch die Spätaussiedler.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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