Politik

Libyer suchen ein besseres Leben in Europa Wieder werden Flüchtlinge aufgebracht

Tausende Flüchtlinge erreichen jährlich auf überfüllten Booten wie diesem die europäische Küste.

Tausende Flüchtlinge erreichen jährlich auf überfüllten Booten wie diesem die europäische Küste.

(Foto: REUTERS)

Einen Tag nach dem Besuch von Papst Franziskus treffen auf der italienischen Insel Lampedusa erneut Flüchtlinge ein. Auch die maltesische und die griechische Küstenwache bringen Hunderte illegale Einwanderer auf.

Die Küstenwachen in Italien und auf Malta sind in Alarmbereitschaft. Sie bringen innerhalb eines Tages Hunderte illegale Einwanderer auf. Um mehr als dreihundert in Not geratene Flüchtlinge auf drei Boote zu helfen, seien fünf Handelsschiffe umgeleitet worden, teilte die italienische Küstenwache mit. Einem vierten Flüchtlingsboot mit rund 40 Menschen an Bord sei ebenfalls geholfen worden. Den Angaben zufolge kamen alle Boote aus Libyen.

Italienischen Medienberichten zufolge trafen auch erneut Flüchtlinge auf Lampedusa ein. Zudem sei ein Boot von der libyschen Küstenwache abgefangen worden, bevor es die libyschen Gewässer verlassen habe. Noch am Vortag hatte Papst Franziskus bei einem Besuch auf Lampedusa vor einer "Globalisierung der Gleichgültigkeit" gewarnt.

Amnesty nennt Küstenwache "schamlos"

Auch die maltesische Küstenwache fing nach eigenen Angaben ein Boot mit rund hundert illegalen Einwanderern ab, darunter zwei Babys. Vor der griechischen Insel Kreta wurden rund 130 illegale Einwanderer aus Seenot gerettet.

Seit Beginn der Umbrüche in mehreren nordafrikanischen Ländern ist Italien Ziel Zehntausender Flüchtlinge geworden. Vor allem auf Lampedusa stranden jedes Jahr Tausende Afrikaner. In der Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa wagen sie die gefährliche Überfahrt in meist überfüllten und wenig seetüchtigen Booten. Immer wieder kommen dabei zahlreiche Flüchtlinge ums Leben.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte die griechische Küstenwache scharf. Sie mache Flüchtlingsboote manövrierunfähig, schiebe sie in türkische Gewässer zurück und setze damit das Leben von Frauen, Kindern und Männern aus Ländern wie Syrien und Afghanistan aufs Spiel, hieß es in einem Bericht. Die Küstenwache ignoriere "schamlos" internationales Recht, erklärte Amnesty-Asylexpertin Franziska Vilmar.

Quelle: ntv.de, ame/AFP

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