Politik

"Fitna 2" wird "spektakulär" Wilders neuer Anti-Islam-Film

Der neue anti-islamische Film des niederländischen Rechtspopulisten Wilders "Fitna 2" soll nach dessen Worten "spektakulär" werden. Allerdings wird der Chef der Partei für die Freiheit (PVV) den Streifen nicht im bevorstehenden Wahlkampf einsetzen können. Er wird nicht fertig.

Geert Wilders sitzt demnächst im Stadtrat von Den Haag. Sein Personenschutz kommt dem Staat teuer zu stehen.

Geert Wilders sitzt demnächst im Stadtrat von Den Haag. Sein Personenschutz kommt dem Staat teuer zu stehen.

(Foto: REUTERS)

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders plant einen neuen Anti-Islam-Film. "Fitna 2" soll nach Wilders Angaben die Folgen der "Masseneinwanderung aus islamischen Ländern" und die "Islamisierung Europas" thematisieren. Zudem werde es um Meinungsfreiheit und die Scharia-Gesetzgebung gehen.

Angeblich kann der Film wegen der Vorverlegung der Parlamentswahl auf den 9. Juni nicht rechtzeitig fertiggestellt werden. "'Fitna 2' wird spektakulär, aber wir schaffen das nun nicht mehr vor den Wahlen", sagte Wilders. Derweil grübeln Sicherheitsdienste, wie künftig auch im Stadtrat von Den Haag für Wilders der Personenschutz gewährleistet werden könnte.

Für die Parlamentswahl werden Wilders nach deutlichen Erfolgen bei der Kommunwahl am 3. März erhebliche Stimmengewinne vorhergesagt. Laut Umfragen könnte die PVV sogar stärkste Partei der Niederlande werden und in die Regierung eintreten.

Proteste aus der arabischen Welt

Unfreundlicher Empfang für Geert Wilders in London.

Unfreundlicher Empfang für Geert Wilders in London.

(Foto: AP)

Die Video-Collage "Fitna", was "Spaltung" oder "Zwietracht" bedeutet, hatte Wilders im März 2008 im Internet veröffentlicht. Darin wird der Koran als blutrünstige Ideologie von Terroristen verunglimpft. Der Film löste Proteste in islamischen Ländern aus, die allerdings deutlich zurückhaltender ausfielen als die Reaktionen auf die Mohammed-Karikaturen in dänischen Zeitungen.

Die Ansetzung von Neuwahlen in den Niederlanden am 9. Juni wurde notwendig, nachdem die Regierungskoalition aus Christ- und Sozialdemokraten Ende Februar im Streit über den niederländischen Afghanistan-Einsatz zerbrach. Die Partei der Arbeit (PvdA) verließ die Koalition, weil sich die Christdemokraten weigerten, eine Bitte der NATO um Verlängerung des Einsatzes über das Jahr 2010 hinaus zurückzuweisen. Die knapp 1900 niederländischen Soldaten sollen nun ab August zurückgezogen werden.

Wilders wird teuer für die Niederlande

Das niederländische Büro für die Koordinierung der Terrorismus- Bekämpfung (NCTB) prüft inzwischen, welche zusätzlichen Schutzmaßnahmen für Wilders bei Auftritten im Stadtparlament von Den Haag getroffen werden könnten. Der PVV-Chef hatte sich Anfang der Woche entschlossen, sein bei den Kommunalwahlen gewonnenes Stadtratsmandat in Den Haag neben seiner Tätigkeit als Abgeordneter im nationalen Parlament Tweede Kamer wahrzunehmen. Die PVV war dabei in Den Haag nach den Sozialdemokraten zweitstärkste Partei geworden.

Wilders bekommt aufgrund mehrfacher Morddrohungen aus Kreisen islamistischer Extremisten rund um die Uhr Personenschutz. Trotzdem müsse auch weiterhin gewährleistet werden, dass Sitzungen des Haager Gemeinderates "wie von den Gesetzgebern vorgeschrieben öffentlich sind und von jedem Bürger besucht werden können", erklärte ein Sprecher des Rates. Beobachter rechnen allerdings damit, dass Wilders das städtische Mandat nach den Wahlen vom 9. Juni wieder abgibt, da er sich dann größeren Aufgaben widmen möchte.

Quelle: ntv.de, dpa

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