Landesgartenschau Wo der Osten blüht
29.04.2002, 14:42 UhrVon Axel F. Busse
Blühende Landschaften waren Deutschlands Osten versprochen, viele warteten vergeblich. Die brandenburgische Stadt Eberswalde hat sie bekommen - zumindest bis zum 13. Oktober. Bis zu diesem Tag bleibt die dort jetzt die 2. Brandenburgische Landesgartenschau geöffnet.
Auf einer Fläche von 17 Hektar ist ein Landschaftsgarten entstanden, dessen farblicher Liebreiz von fachmännisch restaurierter, denkmalgeschützter Industriearchitektur kontrastiert wird. Die ehemalige Hufeisenfabrik wurde zur Blumenhalle umgebaut, das Schwungradhaus des alten Walzwerkes zum Kunstforum. Ein ausgedienter Montagekran erhielt eine Aussichtsplattform und ein unterirdisches Tunnelsystem wurde zum Tretboot-Parcours. Außerdem ist die größte Taschenuhr der Welt zu bewundern.
Rund rund 350 000 Besuchern werden bis zum 13. Oktober erwartet, am Eröffnungstag verhinderten Kälte und ein scharfer Wind den großen Anstrum. "Blütenträume am Finowkanal", lautet das Motto der Schau. Das große Wettblühen präsentiert sich in Gestalt von wechselden Hallenschauen mit saisonaler Flora. Lyrisch anmutende Bezeichnungen wie "Knospenknall" oder "Prima Ballerina" betiteln die Schauen. Geschultes Personal betreut die Führungen, die den Besuchern die gärtnerische Umsetzung des Konzepts erläutern sollen.
Ein "Fest der Sinne" kann erwarten, wer nicht nur mit den Augen, sondern auch mit Nase und Ohr das Dargebotene erlebt. Ein "Jesus-Garten" lädt zum Wandeln auf dem Wasser ein, in einem Liebesgarten können sich Pärchen dezent hinter Sichtblenden zurückziehen. Der "fliegende Teppich " demonstriert, dass Sukkulenten durchaus wellenförmig wachsen können und der Apothekengarten hält heilende Kräuter bereit. Insgesamt gibt es 29 Themengärten, deren floristische Leistungsschau von Zitronenmelisse bis zum Bonsaibaum reicht.
15 Millionen Euro sind allein auf dem Gartenschau-Gelände investiert worden, aus Mitteln der Städtebauförderung wurden auch Verschönerungsprojekte in Innenstadtbereich finanziert. Das Verkehrsministerium bezuschusste die Sanierung der Schleusen am Finowkanal und sorgte mit Deckenerneuerungen auf Durchgangsstraßen für ein behagliches Fortkommen der Besucher. Für einen Preis von 7,50 Euro können die erwachsenen Besucher einen Tag lang lustwandeln, Kinder bis fünf Jahre haben freien Eintritt.
Quelle: ntv.de