Mords Auftrag Wolf klagte über Eheprobleme
17.01.2002, 10:48 UhrIm Prozess gegen den früheren brandenburgischen Bauminister Jochen Wolf hat eine Zeugin über massive Probleme des Ex-Politikers mit seiner Ehefrau berichtet. Nach eigener Aussage nahm sie die Äußerung Wolfs - "Ich könnte sie umbringen" - aber niemals für bare Münze.
Der Ex-Bauminister ist in dem Verfahren vor dem Potsdamer Landgericht wegen versuchter Anstiftung zum Mord an seiner vierten Ehefrau angeklagt.
Nach den Worten der 28-jährigen Zeugin konnte Wolf in seiner Wut über seine von ihm getrennt lebende Frau sehr aufbrausend sein. Von Mordplänen habe sie aber nichts gewusst.
Vor dem Landgericht Potsdam ist auch der Mann geladen, den Wolf nach eigenem Geständnis mit der Ermordung seiner Ehefrau beauftragt hatte. Außerdem sollte ein Mittelsmann gehört werden.
Wolf ist der zweifachen versuchten Anstiftung zum Mord angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft Wolf vor, 1997 und im Jahr 2000 einen Killer auf seine Ehefrau angesetzt zu haben. Das Vorhaben flog auf, nachdem sich der für 15.000 DM Gedungene bei der Polizei offenbart hatte. Nach seiner Festnahme im vergangenen Juli hatte Wolf dem Staatsanwalt das Komplott bereits gestanden.
Als Motiv für das Verbrechen nannte die Staatsanwaltschaft, Wolf habe sich finanzieller Forderungen seiner Frau, von der er seit fünf Jahren getrennt lebte, bei einer Scheidung entledigen wollen. Außerdem habe er sie den Selbstmord seiner Geliebten bestrafen wollen. Die 25-Jährige Ukrainerin hatte sich 1998 mit Wolfs Pistole in dessen Wohnung erschossen. Zuvor hatte sie die Ehefrau Wolfs angegriffen.
Der 60-Jährige Wolf war zwischen 1990 und 1993 Bauminister in Brandenburg, hatte aber wegen einer Immobilienaffäre zurücktreten müssen.
Quelle: ntv.de