Erstmals seit 1997 Zahl der Asylbewerber steigt
03.07.2012, 12:40 Uhr
Ein Stacheldrahtzaun sichert ein Asylbewerberheim in Leipzig.
(Foto: dpa)
In den 90er-Jahren war das Thema Asyl viel diskutiert. Doch die Fallzahlen sanken - und das Thema geriet aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Nun gibt es in Deutschland wieder mehr Asylbewerber, die meisten von ihnen stammen aus Serbien.
Erstmals seit mehr als zehn Jahren ist die Zahl der Asylbewerber in Deutschland wieder angestiegen. Zum Jahresende 2010 hätten etwa 130.300 Menschen - und damit 7,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor - staatliche Leistungen als Asylbewerber erhalten, teilte das Statistische Bundesamt mit. Zuletzt hatte die Statistik im Jahr 1997 einen Anstieg verzeichnet.
Die Leistungen für Asylbewerber summierten sich demnach 2010 auf 815 Millionen Euro. Das waren 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Bundesverfassungsgericht prüft derzeit, ob und in welcher Höhe die seit 1993 unveränderten staatlichen Leistungen für Asylbewerber erhöht werden müssen.
Nach Ländern geordnet stammte Ende 2010 die größte Asylbewerbergruppe mit 15.200 Menschen aus Serbien. Auf Platz zwei der Herkunftsländer lag der Irak mit 9400 Menschen, gefolgt von Afghanistan mit 8300 Menschen. Das Bundesland mit den meisten Asylbewerbern war 2010 mit großem Abstand Nordrhein-Westfalen, das rund 36.100 Menschen aufnahm. Auf Platz zwei folgte Niedersachsen mit 15.800 Asylbewerbern, auf Platz drei Berlin mit 11.400 Menschen.
Quelle: ntv.de, AFP