Politik

Männer wollen mehr Kinder Zahl der Geburten steigt

In Deutschland werden nach offiziellen Zahlen wieder mehr Kinder geboren. Von Januar bis September 2008 stieg die Zahl der Geburten um 3400 auf knapp 518. 000, wie Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) der "Bild am Sonntag" sagte. Den Einsatz von Vätern bei der Erziehung ihrer Kinder will die Ministerin weiter stärken.

Auf das Gesamtjahr 2008 hochgerechnet dürfte die Zahl der Geburten in Deutschland nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes auf bis zu 690.000 steigen. 2007 verzeichneten die Statistiker knapp 685.000 Geburten - bereits ein Plus von 12.000 Kindern gegenüber dem Vorjahr. Zugenommen habe die Zahl der Geburten vor allem bei Frauen zwischen 30 und 40 Jahren, sagte von der Leyen.

Die Ministerin erklärte den Anstieg der Geburten damit, dass junge Menschen das Gefühl hätten, die Gesellschaft lasse sie als Eltern nicht alleine. Eine Umfrage für den Familienreport, den von der Leyen am Montag vorstellen will, ergab nach ihren Worten, dass 50 Prozent der Deutschen der Meinung sind, dass die Familienpolitik der Bundesregierung die Situation der Familien verbessert habe. Nur fünf Prozent sehen demnach eine Verschlechterung. Ein Drittel halte die Situation für unverändert.

Die Umfrage ergab laut von der Leyen weiter, dass mehr als die Hälfte der nicht berufstätigen Mütter gerne arbeiten würde. "Aber nicht um jeden Preis. Sie wollen eine gute Kinderbetreuung und Teilzeitarbeitsplätze", sagte von der Leyen der "BamS". "Diesen Frauen müssen wir entgegenkommen." Aus dem Familienreport geht demnach zudem hervor, dass vor allem bei Männern der Kinderwunsch zunehme.



Ausweitung der Vätermonate

Von der Leyen kündigte an, den Einsatz von Vätern noch stärker zu fördern. "Die Ausweitung der Vätermonate steht in der nächsten Legislatur ganz oben auf der Tagesordnung", sagte sie der "BamS". Die Rolle der Väter müsse gestärkt werden. Zugleich will die Ministerin eine kräftige Steuerentlastung von Familien durchsetzen. Bei der geplanten Steuerreform müsse es eine starke Kinderkomponente geben, sagte die Ministerin der Zeitung. "Wer Kinder erzieht, soll mehr von seinem selbstverdienten Einkommen haben."

Aus dem Familienreport geht laut von der Leyen auch hervor, dass die Zahl der Scheidungen in Deutschland sinkt. Die Zahl der Single-Haushalte, die über viele Jahre zugenommen hatte, bleibe konstant. "Nach einer Scheidung wird viel selbstverständlicher als früher wieder geheiratet", sagte die Familienministerin. Kinder seien dabei kein Hindernis.

Quelle: ntv.de

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