Politik

Für den Kriegsfall Zivilschutzübung in Israel

Angesichts der Raketenbedrohung durch feindliche Nachbarstaaten hat Israel das größte Zivilschutzmanöver seiner Geschichte begonnen. Zum Auftakt der mehrtägigen Übung bekräftigte Ministerpräsident Ehud Olmert die friedlichen Absichten seines Landes. "Israel steuert auf keinerlei Konfrontation zu. Wenn die Bedingungen dafür reif sind, wollen wir den Frieden", sagte Olmert bei der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem.

Das nach israelischen Angaben seit Monaten geplante Manöver findet zu einer Zeit statt, da das Verhältnis zwischen Israel und seinen nördlichen Nachbarn Libanon und Syrien ohnehin deutlich angespannt ist. Arabischen Medienberichten zufolge hatte Syrien in der vergangenen Woche Reservisten mobilisiert, seine Truppen entlang der Grenze zu Israel verstärkt und in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.

Das landesweite Zivilschutzmanöver "Wendepunkt 2", das bis Donnerstag dauern soll, ist Teil der Schlussfolgerungen Israels aus Fehlern im Libanonkrieg im Sommer 2006. Damals hatte die von Syrien und dem Iran unterstützte libanesische Hisbollah-Miliz Tausende von Katjuscha-Raketen auf Ortschaften im Norden Israels abgefeuert.

Während der Übung sollen alle Notfallmaßnahmen für den Kriegsfall geprobt werden, einschließlich des Verhaltens in den öffentlichen Behörden. Am Dienstag werden landesweit die Sirenen heulen, um das Vorwarnsystem zu prüfen. Am Mittwoch und Donnerstag trainieren die Sicherheitskräfte für den Fall von Raketenangriffen sowie Notfälle mit nicht-konventionellen Kampfstoffen.

Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak betonte nach israelischen Medienberichten, Israel habe kein Interesse an einer Verstärkung der Spannungen in der Region. "Wir sehnen uns nach Frieden und nicht nach Krieg", sagte Barak. Im Kriegsfall sei jedoch die Bereitschaft des zivilen Hinterlandes von entscheidender Bedeutung, sagte Barak am Samstagabend.

Israel fürchtet einen Angriff der Hisbollah als Rache für den Tod des ehemaligen Hisbollah-Militärchef Emad Mughnija am 12. Februar in Damaskus. Die Hisbollah hat Israel als Drahtzieher des Attentats verantwortlich gemacht und Rache geschworen. Israel bestreitet eine Tatbeteiligung.

Quelle: ntv.de

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