Politik

126.000 strahlende Fässer Zukunft von Asse klärt sich

Das Bundesumweltministerium will nach einem Bericht des NDR bis Ende des Jahres eine Grundsatzentscheidung über die Zukunft des Atommüll-Lagers Asse treffen. Ein Gutachten zur Sicherheit des Lagers in Niedersachsen werde im Oktober vorliegen, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel dem Sender. "Die zentrale Frage ist hierbei: Gelingt es, den Bergwerksstollen mit Hilfe technischer Baumaßnahmen über das Jahr 2015 hinaus abzusichern?" Dies sei "die Voraussetzung dafür, dass der Atommüll aus dem Schacht geborgen werden kann". Möglicherweise würden die rund 126.000 Fässer aber auch in dem ehemaligen Salzbergwerk verbleiben.

Nach einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" hätte das niedersächsische Umweltministerium schon vor zweieinhalb Jahren über radioaktiv verseuchte Lauge im Atommülllager Asse informiert sein können. Es übersah jedoch entsprechende Hinweise in einer Dokumentation, schreibt das Blatt unter Hinweis auf den jetzt vorgelegten Statusbericht der Behörde.

Demnach erhielt das Ministerium 2006 von der damaligen Betreibergesellschaft GSF als Vorgängerin des Helmholtz-Zentrums München einen Bericht für das erste Quartal 2006, in dem die "Einleitung von kontaminierten betrieblichen Lösungen" aus der 750- Meter-Sohle in den Tiefenaufschluss des Bergwerks geschildert wird. Mit Vorlage dieses Berichts, so heißt es weiter, "hatte das NMU (Niedersächsisches Ministerium für Umwelt) erstmals die Möglichkeit der Kenntnisnahme vom Vorhandensein kontaminierter Betriebslösungen und deren Einleitung in den Tiefenausschluss. Dieser Sachverhalt blieb im NMU jedoch unbemerkt", zitiert die Zeitung aus dem Statusbericht.

Merkel bleibt bei Atom-Idee

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat unterdessen ihren Pro-Atomkurs unterstrichen. Auf einer Wahlkampfveranstaltung zur bayerischen Landtagswahl im unterfränkischen Schweinfurt bezeichnete die Kanzlerin den Ausstieg aus der Atomenergie als Unvernunft, die es mit CDU und CSU nicht geben werde. Sollte es nach den Plänen der SPD und der Grünen gehen und die Atomkraft in zwölf Jahren abgeschaltet sein, würde dies die Energie verteuern, den Industriestandort schwächen und Bayern, das 60 Prozent seines Stromes aus Kernenergie erzeugt, zwingen, die Kernenergie in Tschechien zu kaufen.

"Das versteht doch auf der ganzen Welt niemand, dass wir die sichersten Kraftwerke auf der Welt haben und als erste aussteigen wollen. Das gibt es weltweit nicht noch einmal, das muss verhindert werden", sagte Merkel.

Quelle: ntv.de

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