Auf deutsche Soldaten in Afghanistan sind erneut zwei Anschläge verübt worden. Ziel sei offenbar ein Wiederaufbauprojekt des Bundesverteidigungsministeriums in der Nähe von Kundus im Norden des Landes gewesen, teilte das Einsatzführungskommando in Potsdam mit. Es seien keine deutschen Soldaten verletzt worden.

Am Vormittag wurde den Angaben zufolge auf eine Patrouille etwa sieben Kilometer nordwestlich des deutschen Feldlagers in Kundus ein Sprengstoffanschlag verübt. Dabei wurde ein gepanzertes Fahrzeug vom Typ Dingo beschädigt. Die Patrouille war auf dem Weg zu einer Zeremonie, bei der etwa zehn Kilometer südlich von Kundus der erste Spatenstich zum Bau einer Straße und einer Brücke über den Fluss Kundus stattfinden sollte.

Am frühen Nachmittag seien dann deutsche Soldaten etwa zehn Kilometer südlich von Kundus mit einer Panzerabwehrhandwaffe beschossen worden, teilte das Einsatzführungskommando weiter mit. Die Soldaten hätten die Zeremonie des ersten Spatenstichs gesichert. Zum Zeitpunkt des Beschusses war die Zeremonie den Angaben zufolge bereits beendet und alle Gäste abgereist.

Es liegt laut Einsatzführungskommando nahe, dass mit den Angriffen gezielt das Aufbauprojekt attackiert wurde. Das Bauvorhaben wird aus Mitteln des Bundesverteidigungsministeriums finanziert. Das Bundeswehr-Feldlager in Kundus war erst am Freitagabend mit Raketen angegriffen worden. Auch bei diesem Angriff war niemand verletzt worden.