Blutige Geiselnahme von In Amenas Angreifer kamen aus Kanada
02.04.2013, 10:57 UhrSeit dem blutigen Überfall auf ein Gasfeld in der algerischen Wüste Anfang des Jahres kommen immer mehr Details ans Licht. Nach Berichten über den Tod des Anführers Mokhtar Belmokhtar heißt es jetzt, dass zwei Kanadier unter den Angreifern gewesen sein sollen. Sie hatten sich mit ihren Geiseln in die Luft gesprengt.
An der blutigen Geiselnahme auf einem algerischen Gasfeld im Januar waren einem Fernsehbericht zufolge auch zwei kanadische Extremisten beteiligt. Es handele sich um zwei Schulfreunde aus der Provinz Ontario, berichtete der kanadische Sender CBC. Christos K. entstammte demnach einer griechisch-orthodoxen Familie, sei aber zum Islam konvertiert. Bei dem anderen Extremisten handele es sich um Ali M. Beide Männer hätten in einem Wohnviertel der Mittelklasse gelebt, hieß es in dem Bericht weiter.
Unter Berufung auf nicht näher benannte Quellen berichtete CBC News, es sei "wahrscheinlich", dass K. und M. sich absichtlich mit den letzten zehn Geiseln in die Luft gesprengt hätten. Mit den beiden Kanadiern seien vergangenes Jahr mindestens zwei weitere Schulkameraden ins Ausland gereist. Ob auch sie an der Geiselnahme auf dem Gasfeld in In Aménas beteiligt gewesen seien, sei unklar.
Die kanadische Polizei hatte vor gut einer Woche mitgeteilt, dass zwei Kanadier zu den Geiselnehmern in Algerien gehörten. Details zu den beiden Extremisten teilte sie jedoch nicht mit. CBC berichtete nun, bei K. handele es sich wahrscheinlich um den Geiselnehmer, den Überlebende als blonden Mann beschrieben, der fließend nordamerikanisches Englisch gesprochen habe. Der kanadische Geheimdienst CSIS war laut CBC bereits 2007 auf K. und M. aufmerksam geworden und habe ihre Angehörigen befragt. Nach ihrer Ausreise habe der CSIS sie aber nicht weiter beobachtet.
Ein islamistisches Kommando hatte Mitte Januar die Gasförderanlage bei In Aménas in der algerischen Wüste gestürmt und hunderte Geiseln genommen. Bei einer blutigen Befreiungsaktion durch algerische Spezialkräfte wurden nach offiziellen Angaben eine algerische und 37 ausländische Geiseln getötet. Auch 29 Angreifer starben. Die Geiselnehmer hatten unter anderem ein Ende des französischen Militäreinsatzes in Mali gefordert.
Quelle: ntv.de, AFP