Politik

Begeisterter Empfang im Irak Sadr kehrt zurück

Sadr umringt von Anhängern in Nadschaf.

Sadr umringt von Anhängern in Nadschaf.

(Foto: AP)

Der anti-amerikanische Schiiten-Prediger Muktada al-Sadr ist erstmals seit Jahren wieder in den Irak zurückgekehrt. Der radikale Geistliche habe die heilige Stadt Nadschaf im Süden des Landes besucht, teilte sein Büro mit.

Unter dem Jubel seiner Anhänger begab sich Sadr in das Imam-Ali-Mausoleum, eines der wichtigsten schiitischen Heiligtümer. Sadr gilt als entschiedener Gegner der US-Präsenz im Irak und ist bei vielen Schiiten des Landes sehr beliebt. Sadr, der mit seinen Soldaten den US-geführten Einmarsch bekämpft hatte, ist Teil der neuen irakischen Regierung unter Ministerpräsident Nuri al-Maliki.

Anhänger jubeln

Mit Bekanntwerden von Sadrs Rückkehr versammelten sich hunderte seiner Bewunderer zu seiner Begrüßung in dem Stadtviertel der den Schiiten heiligen Stadt Nadschaf, in dem sich sein Haus befindet. Sadr sei nicht nur zu einem Besuch in die Stadt gereist, sondern wolle dauerhaft bleiben, verlautete aus seinem Umfeld. Im Anschluss an den Besuch in der Moschee wollte er den Großayatollah Ali Sistani aufsuchen, den einflussreichsten schiitischen Würdenträger im Irak.

2004 hatte Sadr von Nadschaf aus zwei blutige Aufstände gegen die US-Truppen gestartet, in deren Verlauf hunderte seiner Gefolgsleute starben. Per Haftbefehl gesucht, hatte Sadr den Irak zwischen 2006 und 2007 in Richtung Iran verlassen. Nach Angaben seiner Bewegung hielt sich Sadr zu religiösen Studien im Iran auf. Er war lange Zeit Chef der 60.000 Mann starken Mahdi-Miliz. Seine Soldaten werden für viele der religiös motivierten Tötungen verantwortlich gemacht. Die Miliz hat den bewaffneten Kampf größtenteils beendet. Das US-Militär und sunnitische Araber betrachten Sadr aber nach wie vor mit Skepsis.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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