Langer Weg zum Transrapid 1934 patentiert
25.09.2007, 13:37 UhrDie Magnetschwebebahn ist eines der am längsten geplanten und zugleich umstrittensten Verkehrsprojekte der Bundesrepublik. Die wichtigsten Etappen:
14. August 1934
Der deutsche Ingenieur Hermann Kemper meldet das Patent der Magnetschwebebahn beim Reichspatentamt an.
1969
Bundesverkehrsminister Georg Leber (SPD) gibt eine "Hochleistungs-Schnellbahn-Studie" in Auftrag.
1971
Vorstellung eines ersten "personentragenden Prinzipfahrzeuges" durch Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) auf einer 660 Meter langen Versuchsstrecke auf dem Werksgelände in Ottobrunn bei München.
1979
Inbetriebnahme einer Magnetbahn zur Internationalen Verkehrsausstellung in Hamburg.
1980
Baubeginn an der Transrapid-Versuchsanlage im Emsland.
1984
Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im Emsland, der Transrapid nimmt dort den Betrieb auf.
1989
Die Bundesregierung gibt grünes Licht für den Bau einer Strecke zwischen den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn. Nach der Wiedervereinigung werden jedoch neue Strecken geprüft.
1992
Die Bundesregierung nimmt die Strecke Hamburg-Berlin in den Bundesverkehrswegeplan auf.
1999
China bekräftigt sein Interesse am Transrapid, eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit wird unterzeichnet.
2000
Nach jahrelangem Streit um die Finanzierung beschließen Bundesregierung, Bahn und Konsortium, die Trasse Berlin-Hamburg nicht zu bauen. Deutschland und die USA vereinbaren ein Abkommen über eine Kooperation in der Magnetschwebebahntechnik. Machbarkeitsstudien für die Strecken in München und Nordrhein-Westfalen werden vereinbart.
2001
China und das Transrapid-Konsortium einigen sich auf den Bau der Transrapidstrecke in Shanghai - die erste Magnetschwebebahntrasse für den öffentlichen Verkehr.
2002
Machbarkeitsstudien für die Strecken in Bayern und Nordrhein-Westfalen werden übergeben. Nach rund 20 Monaten Bauzeit findet am Silvestertag in Shanghai auf der Transrapid-Strecke zwischen dem Flughafen und der Innenstadt die Jungfernfahrt mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) statt. Das Projekt kostete rund 1,3 Milliarden Euro. Die Züge sollen eine Höchstgeschwindigkeit von 430 Stundenkilometern erreichen.
2003
Nordrhein-Westfalen verzichtet auf den Bau des Metrorapid zwischen Dortmund und Düsseldorf.
Die Planfeststellungsphase für die erste deutsche Anwendungsstrecke, den Flughafenzubringer in München, beginnt. In Shanghai stellt der Transrapid mit 501 Stundenkilometern einen neuen Weltrekord für kommerzielle Bahnsysteme auf. Am 29. Dezember nimmt die weltweit erste kommerzielle Transrapid-Strecke in Shanghai ihren Betrieb auf.
2004
Die Deutsche Bahn AG wird alleiniger Träger des Transrapid-Projektes in München. Der Freistaat Bayern gibt seinen 50-prozentigen Anteil an der Vorbereitungsgesellschaft BMG an die Deutsche Bahn AG ab.
2005
Die Deutsche Bahn AG beantragt die Planfeststellung für die Magnetschwebebahn München.
2006
Mit Übergabe der Planungsunterlagen am 30. März wird das Anhörungsverfahren für die Transrapid-Verbindung München-Hauptbahnhof zum Flughafen "Franz-Josef-Strauß" eingeleitet. Am 22. September kommt es auf der Versuchsanlage im Emsland zu einem tragischen Unfall. Ein Transrapid-Zug rast auf ein Werkstattfahrzeug, 23 Menschen kommen ums Leben.
2007
Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) genehmigt das Sicherheitskonzept für die Münchner Strecke.
25. September 2007
Die bayerische Staatskanzlei teilt mit, dass der Freistaat Bayern, die Bahn und die maßgeblichen Industriepartner eine Realisierungsvereinbarung für das Transrapid-Projekt in München unterzeichnet haben. Der erste kommerziell genutzte Transrapid in Deutschland wird gebaut.
Quelle: ntv.de