Hintergrund Elektronische "Wahlurnen"
03.03.2009, 10:37 UhrDie Wahlcomputer der niederländischen Firma Nedap mit den Bezeichnungen ESD 1 und ESD 2, an denen bei der Bundestagswahl 2005 in etwa 30 Stimmbezirken rund zwei Millionen Wähler ihre Stimme abgegeben haben, sind in Deutschland erstmals bei der Europawahl 1999 eingesetzt worden. Um echte "Computer" handelt es sich jedoch nicht, Elektronik und Software sind nicht aufwendiger als bei einer Waschmaschine oder einem Drucker.
Über ein großes Tastentableau, auf dem die Stimmzettel abgebildet sind, gibt der Wähler seine Stimme per Tastendruck ab. Kontrollieren kann er seine Eingaben über einen kleinen LCD-Bildschirm. Gesteuert wird das Gerät über eine Software, die auf zwei fest integrierten Chips gespeichert wird. Ein Speichermodul, das wie eine Kassette in das Gerät eingesteckt wird, dient als elektronische "Wahlurne".
Erstmals sind technische "Wahlhelfer" in Deutschland bei der Bundestagswahl 1961 eingesetzt worden. Bei den verschiedenen Wahlgeräten, die vor dem Aufkommen der Nedap-Computer üblich waren, handelte es sich durchweg um mechanische Vorrichtungen, die eher einem Uhrwerk glichen. Per Knopfdruck konnte der Wähler ein Zählwerk betätigen.
Quelle: ntv.de